Der statistische Warenkorb als Wirtschaftsindikator
Zur Erstellung eines statistischen Warenkorbs werden Waren und Dienstleistungen verwendet, die in einem privaten Haushalt für gewöhnlich gebraucht werden. Bei der Berechnung wird dabei eine repräsentative Auswahl genutzt, bei der nur ein statistischer Mittelwert Anwendung findet.
Die Zusammensetzung des statistischen Warenkorbes
Im statistischen Warenkorb der privaten Haushalte sind ausgewählte Dienstleistungen und Produkte aus folgenden Kategorien enthalten:
- Getränke, Nahrungsmittel, Tabakwaren
- Wohnungsmiete
- Schuhe, Bekleidung
- Energie (ausgenommen die Kraftstoffe)
- Haushaltsgeräte, Möbel
- Körperpflege und Gesundheitsartikel
- Nachrichtenermittlung
- Verkehr
- Bildung
- Freizeit und Unterhaltung
- persönliche Ausstattung
Preisindex und Preisniveaustabilität
Der statistische Warenkorb liefert die Durchschnittspreise, aus denen das Statistische Bundesamt den Preisindex ermittelt. Damit wird aufgezeigt, wie sich die Lebenshaltungskosten im bestimmten Zeitraum verändert haben. Es kann weiterhin beurteilt werden, ob das gesamtwirtschaftliche Ziel der Preisniveaustabilität in diesem Zeitraum erreicht worden ist.
Statistischer Warenkorb und tatsächlicher Warenkorb
Um zu verwertbaren Ergebnissen zu gelangen, sollte der statistische Warenkorb möglichst genau dem tatsächlichen Warenkorb der privaten Haushalte entsprechen. Die größte Bedeutung kommt dabei der richtigen Gewichtung der Waren und Dienstleistungen bei der Berechnung zu. Gibt der durchschnittliche private Haushalt zum Beispiel 25 Prozent des verfügbaren Einkommens für die Wohnungsmiete aus, muss dieser Punkt bei der Gesamtberechnung des statistischen Warenkorbs mit 25 Prozent gewichtet werden.
Diese richtige Gewichtung wird durch die genauere Überprüfung der Konsumgewohnheiten der Deutschen nur in längeren Zeitabschnitten überprüft. Damit wird auf die jeweiligen Modetrends, die nur für eine Weile das Konsumverhalten der privaten Haushalte beeinflussen, keine Rücksicht genommen. Beachtung finden bei der Neuberechnung nur die bedeutendsten Veränderungen der Konsumgewohnheiten. Dies tritt auf, wenn zum Beispiel die am Markt angebotene Produkte sich stark verändert haben, neue hinzugekommen und die alten vollständig vom Markt verschwunden sind.
Heute wie vor 20 Jahren: Drei Minuten Arbeit für ein Bier
Die Verbraucher in Deutschland bekommen für ihr Geld heute noch genauso viel wie vor 20 Jahren. Allerdings gibt es Unterschiede bei den Produkten im "statistischen Warenkorb". Kleidung hat sich beispielsweise weniger stark verteuert als Benzin.