Pay as you drive - Telematik-Tarife sind im Kommen
"Pay as you drive" (PAYD) – zu Deutsch etwa "zahle wie du fährst" - soll für flexible und kundenangepasste Kfz-Versicherungs-Modelle stehen. Die Grundlage ist eine an den Fahrer angepasste Versicherung. Gefahrene Kilometer oder auch die Einhaltung von Geschwindigkeitsbegrenzungen werden dabei erfasst und als Merkmal der Risikobewertung in die Versicherung mit einbezogen. Anfang 2016 stehen mehrere Versicherer in Deutschland bereits mit entsprechenden Tarifen in den Startlöchern, darunter die Allianz und HUK-Coburg.
Pay as you drive: Defensives Fahren wird belohnt
Risikobereite Fahrer müssten in einem Pay-as-you-drive-System höhere Beiträge zahlen. Defensive Fahrer hätten dementsprechend einen Vorteil aufgrund von Prämienberechnungen und würden für ihre verkehrskonforme Fahrweise belohnt werden. Insbesondere junge, vorsichtige Fahrer gehören zur Zielgruppe der Versicherer, da sie in den herkömmlichen Versicherungsmodellen die hohen Schadensummen risikobereiter Fahranfänger mitfinanzieren müssen. Gleiches gilt für diejenigen, die weniger mit dem eigenen PKW unterwegs sind.
Günstige Telematik-Tarife sollen motivieren
Die Einsparungen durch eine vorsichtigere und regelkonforme Fahrweise könnten risikobereite Fahrer im Gegenzug dazu veranlassen, ihren Fahrstil anzupassen. Das würde zu insgesamt mehr Sicherheit im Straßenverkehr führen. Bei einem Unfall oder einer Panne wären Wagen und Personen einfacher zu lokalisieren. Diebe hingegen hätten es deutlich schwerer als bisher.
Für die technische Umsetzung gehen die Kfz-Versicherer mit ihren Telematik-Tarifen unterschiedliche Wege. Eine Lösung ist der feste Einbau einer Box ins Fahrzeug, die die Fahrweise überwacht und die Daten an die Versicherung übermittelt. Eine andere Möglichkeit ist der Einsatz von Smartphone-Apps. Viele Verbraucher stehen der Überwachung des Fahrstils skeptisch gegenüber, Datenschutzbedenken sind hier wohl die größte Akzeptanz-Hürde.
Angst vor Datenmissbrauch
Die Aufzeichnung und Weitergabe von Daten lässt auch negative Stimmen laut werden: Beginnend mit der Überwachung des Fahrverhaltens, erfolgen auch Aufzeichnungen der Gewohnheiten, über Aufenthaltsorte, Dauer usw. Damit steigt die Angst vor Datenmissbrauch. Medienportalen nach sind aber auch Modelle in der Entwicklung, die lediglich die gefahrenen Kilometer dokumentieren, alle weiteren Informationen jedoch verschlüsseln.
Potenzial für den deutschen Markt scheint vorhanden.Der Studie "Akzeptanz von Pay-as-you-drive" des Kölner Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov aus dem Jahr 2013 zufolge wären 39 Prozent der jüngeren und 26 Prozent der älteren Autofahrer bereit, ihr Smartphone zur Datenerfassung zu nutzen. Mitte 2015 ergab eine Studie der CreditPlus Bank, dass 43 Prozent eine Telematik-Box einbauen lassen würden. Offenbar nimmt die Akzeptanz für Pay-as-you-drive-Systeme im Zuge der einziehenden Vernetzung zu.

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