ZEIT: Kernkraft erlebt Renaissance
Die renommierte Wochenzeitung "Die Zeit" erwartet ein Wiederaufleben der Kernenergie. Das Blatt begründet dies mit der positiven Bewertung der Kernenergie in der EU und mit ihrem weltweiten Ausbau, vor allem in Asien. Kernenergie sei ein Element einer nachhaltigen Energiepolitik.

Hamburg (red) - Der Anti-AKW-Generation stehe "ihr Waterloo" bevor, schreibt die ZEIT in ihrer neuen Ausgabe: "Der Ausstieg aus dem Ausstieg. Zuvor schalten die Energieversorger noch ein paar Meiler ab, beginnend mit dem 340-Megawatt-Werk in Obrigheim (Mai 2005) - ein kleiner Fisch."
Und weiter heißt es: "Die Großreaktoren von Biblis, die zusammen 2525 Megawatt auf die Waage bringen, hätten der Stromwirtschaft mehr wehgetan. Aber dann wird Schritt für Schritt umgesteuert: Erst verlängert man die Laufzeiten bestehender Kraftwerke, und ein paar Jahre später werden neue errichtet." Dieser Prognose würden "Vertreter der Energiewirtschaft hinter vorgehaltener Hand zustimmen".
Das Blatt begründet dies mit der positiven Bewertung der Kernenergie in der EU, mit ihrem weltweiten Ausbau, vor allem in Asien, und mit der sich anbahnenden "Renaissance der Reaktoren" auch in den Industrieländern. Kernenergie sei ein Element einer nachhaltigen Energiepolitik, und Deutschland werde sich den Luxus des Ausstiegs höchstens so lange leisten, "bis die Zeit der Zwänge anbricht. Bis die Energiefrage ihren politischen Kern zeigt, etwa, wenn der Öl- oder Gaspreis nach oben klettert oder es sich erweist, dass unsere Energieträger zu einem großen Teil aus Krisenregionen stammen. Oder wenn die Einhaltung der Kyoto-Beschlüsse zum Problem wird."
EU rechnet Atomstrom-Kosten offenbar künstlich niedrig
Die EU verschleiert in ihren Zukunftsplänen für Europas Energieversorgung laut einer Studie die wahren Kosten von Atomstrom und benachteiligt dadurch die ökologische Stromerzeugung. Die Kosten für Atomstrom würden "systematisch" unterschätzt, jene für alternative Energieerzeugung überschätzt.
So teuer ist konventioneller Strom wirklich
Alle Welt spricht von der gestiegenen Ökostrom-Umlage, doch konventionelle Energien wie Kohle und Atom verursachen deutlich mehr Kosten als auf der Stromrechnung ausgewiesen. Verbraucher zahlen sie unter anderem über Steuern und Abgaben. Rechnet man diese Kosten mit ein, ist konventioneller Strom viel teurer als Ökostrom.
Energiewende zentrales Thema im UBA-Jahresbericht
Bei der Vorstellung des UBA-Jahresberichts betonten Trittin und Troge, dass eine neue Chemikalienpolitik, die künftige Abfallwirtschaft und eine moderne Energiepolitik nicht nur der Umwelt und dem Klima diene, sondern auch Impulse für wirtschaftliche Entwicklung und Beschäftigung gebe.
Weniger Strom von hessischen Energieversorgern
Die Stromproduktion in hessischen Kraftwerken ist im vergangenen Jahr stark zurückgegangen. Mit 22,3 Milliarden Kilowattstunden erzeugten die hessischen Energieversorger knapp 20 Prozent weniger Strom als 2003, wie das Statistische Landesamt heute in Wiesbaden mitteilte.
Regierung und Opposition streiten über Zukunft der Energiepolitik in NRW
NRW-Ministerpräsident Peer Steinbrück hat heute eine Regierungserklärung zur Energiepolitik abgegeben. Er verteidigte die Subventionierung von Steinkohle und erneuerbarer Energie und musste sich dafür von der Opposition "Konzeptionslosigkeit" und "gigantischen Ökoschwindel" vorwerfen lassen.