Zahl der Bioerdgas-Tankstellen mehr als verdoppelt
Bio-Erdgas spielt an deutschen Tankstellen eine immer größere Rolle. Allein in den ersten sieben Monaten dieses Jahres hat sich die Anzahl der Stationen, an denen 100 Prozent Bio-Erdgas getankt werden kann, von 35 auf 76 mehr als verdoppelt. Noch in diesem Jahr soll das Netz weiter ausgebaut werden.

Berlin (red) - Insgesamt wird an knapp 230 der rund 900 Erdgastankstellen in Deutschland das regenerative Erdgas-Pendant in unterschiedlicher Höhe beigemischt. Damit ist der erneuerbare Kraftstoff mittlerweile an jeder vierten Erdgasstation erhältlich und sorgt dafür, dass der CO2-Ausstoß der Erdgasfahrzeuge bundesweit um weitere drei Prozent sinkt.
Einer Hochrechnung des Branchenverbands "erdgas mobil" zufolge liegt die bundesweite Bio-Erdgas-Quote im vertankten Gas derzeit bei zehn Prozent. Bei günstigen politischen Rahmenbedingungen könnte dieser Anteil bis 2015 auf 20 Prozent steigen, hofft man beim Verband. Neben Erdgas und Bio-Erdgas habe derzeit keine andere Kraftstoff-Technologie ein so großes Einsparpotenzial an CO2. Bereits ein Anteil von 20 Prozent Bioerdgas führe gegenüber Benzin zu einer CO2-Reduktion von rund 40 Prozent. Werde der regenerative Kraftstoff zu 100 Prozent getankt, sinke die CO2-Emission sogar um bis zu 97 Prozent.
Mehrheitlich aus biogenen Reststoffen
Bei Erdgasmotoren mache es dabei keinen Unterschied, ob sie mit dem ohnehin schon umweltschonenden Erdgas oder mit 100 Prozent Bio-Erdgas betrieben werden. Hinzu komme, dass das regenerative Pendant für Tankstellen strengen Nachhaltigkeitskriterien unterliege und mehrheitlich aus biogenen Reststoffen, wie zum Beispiel Speiseresten, Stroh und Bioabfall, gewonnen werde.
Neben der Erhöhung des Bio-Erdgas-Angebots soll auch die Tankstelleninfrastruktur weiter ausgebaut werden. Elf neue Erdgasstationen gingen bereits im ersten Halbjahr 2012 ans Netz. Allein bei erdgas mobil stehen durch Energieversorger in diesem Jahr noch über 20 Tankstellenneubauten an. Darüber hinaus engagieren sich weitere Unternehmen bei Planung und Bau neuer Anlagen, so dass mit zusätzlichen Stationen in 2012 gerechnet werden könne, so der Verband.
Einigung: CO2-Preis kommt ab 2021
Nach langem Ringen haben sich Union und SPD auf ein Maßnahmenpaket für mehr Klimaschutz geeinigt. Damit Deutschland die Klimaziele 2030 doch noch einhält, soll ein CO2-Preis kommen, der das Tanken und Heizen verteuern dürfte.
CO2-Steuer: Energiebranche kontert mit eigenen Modellen
Zur CO2-Steuer legte Umweltministerin Svenja Schulze erst kürzlich ein Konzept vor. Dabei sollen Kraftstoffe, Heizöl und Erdgas stärker besteuert und Bürger über eine Klimaprämie wieder entlastet werden. Die Energiebranche wirbt mit eignen Konzepten.
Erdgas-Passat spart deutlich Spritkosten
Auf der Automobil International in Leipzig werden zwischen dem 2. und dem 10. Juni unter anderem verschiedene neue Erdgasautos gezeigt. Darunter wird der Erdgaspassat TSI EcoFuel von Volkswagen zu sehen sein, der kürzlich vom ADAC als Auto der Zukunft ausgezeichnet wurde. Er soll nur halb so viel Tankkosten verursachen wie ein Benziner.
Spritpreise im Januar noch höher als im Dezember
Autofahrer haben im neuen Jahr nach Angaben des ADAC fürs Tanken deutlich mehr zahlen müssen als noch im Dezember. Der Liter Super E10 kostete im Januar im Durchschnitt 1,536 Euro je Liter und damit rund vier Cent mehr als noch im Dezember, wie der Automobilclub am Mittwoch in München mitteilte.
Politik will gegen überhöhte Spritpreise vorgehen
Das Bundeskartellamt und die zuständigen Minister wollen die Macht der großen Tankstellenketten zurückdrängen und niedrigere Spritpreise durchsetzen. Die Wettbewerbshüter legten am Donnerstag ihre bereits angekündigte Untersuchung vor. Darin wird so manche Argumentation als Märchen entlarvt.