Warnstreik bei Geldtransportern wird fortgesetzt
Der Warnstreik in der Geld- und Wertdienstbranche wurde auch auf den Donnerstag der ersten Januarwoche 2019 ausgedehnt. Bisher bekommen Verbraucher laut der Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste davon noch nichts zu spüren.

Berlin - Geldautomaten und Geschäfte in Deutschland wurden wegen des Tarifkonflikts im Transport-Gewerbe auch am Donnerstag nicht mit Bargeld versorgt. Zu Engpässen für Kunden kam es nach Darstellung des Handels wegen des Arbeitskampfes jedoch nicht.
An dem erneuten Warnstreik beteiligten sich rund 3.000 Beschäftigte der Geld- und Wertdienstbranche, wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte. Bereits am Mittwoch hatten so viele Mitarbeiter nach Gewerkschaftsangaben bundesweit die Arbeit niedergelegt. Für Verbraucher hätten die Ausstände bislang kaum Folgen, hatte die Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste (BDGW) zuvor erklärt.
Stundenlohn soll um 1,50 Euro erhöht werden
Hintergrund ist der Tarifstreit um höhere Löhne in der Branche mit rund 12.000 Beschäftigten. Die Verhandlungen gingen am Donnerstag in Berlin weiter. Die Gewerkschaft fordert eine Erhöhung des Stundenlohns um 1,50 Euro bei einer Laufzeit von zwei Jahren sowie die Angleichung der Gehälter in den neuen Bundesländern. Die Arbeitgeber halten die Forderungen für nicht umsetzbar.
Handelsverband: Mögliche Engpässe erst bei Verlängerung des Streiks
Der Handelsverband Deutschland sieht weiter kaum Auswirkungen für Verbraucher. "Der Kunde spürt das nicht", sagte ein Verbandssprecher. Viele Geschäfte und Supermärkte hätten sich auf die Warnstreiks eingestellt und sich vorab mit mehr Wechselgeld versorgt. Falls die Warnstreiks großflächig auch in die nächste Woche ausgedehnt werden sollten, könnte es aber zu Engpässen kommen, hieß es.
Vorerst blieb unklar, ob die Gewerkschaft Verdi auch für Freitag bundesweit zu weiteren Warnstreiks aufruft. In den Regionen Berlin und Brandenburg soll der Ausstand nach Gewerkschaftsangaben am Freitag weitergehen.
Streik könnte zu leeren Geldautomaten führen
Wenn am Wochenende keine Banknoten mehr aus dem Geldautomaten kommen, liegt das an einem Streik. Die Geldboten, die die Automaten auffüllen, haben die Arbeit niedergelegt. Dabei geht es einerseits um eine Lohnerhöhung, aber auch um die Angleichung der Gehälter in den Bundesländern.
Neuer Gehaltstarifvertrag: Mehr Geld für Bankangestellte
Für Banken gilt künftig ein neuer Gehaltstarifvertrag. Arbeitgeber und die Gewerkschaft Verdi konnten sich in der vierten Verhandlungsrunde einigen. Die Gehälter für Bankangestellte erhöhen sich über mehrere Jahre in einem dreistufigen System.
Plus 34 Cent: Mindestlohn steigt Anfang 2017
Der Mindestlohn wird zu Beginn des kommenden Jahres um mehr als 30 Cent angehoben. Die Lohnuntergrenze wurde vor eineinhalb Jahren eingeführt. Alle zwei Jahre bestimmt eine dafür eingesetzte Kommission die Höhe erneut.