vzbv erfreut über hohe Wechselbereitschaft bei Stromkunden
Die Verbraucherzentralen ziehen aus ihrer Kampagne zum Stromanbieterwechsel eine positive Zwischenbilanz. Sie habe einen maßgeblichen Anteil an den gestiegenen Wechselraten gehabt. Künftig wollen die Verbraucherzentralen auch das Thema Stromsparen mehr ins öffentliche Bewusstsein rücken.

Berlin (red) - Die Kampagne hat gezeigt, dass ein Anbieterwechsel einfach und ohne Risiko möglich ist und bares Geld spart. Als Ziel hatten die Kampagnenmacher ausgerufen, zusätzlich eine Million Haushalte zum Wechsel ihres Anbieters oder Tarifs zu bewegen. Diese Marke wurde nach aktuellen Hochrechnungen erreicht, so haben 2007 nach Angaben des Bundesverbandes der deutschen Energie- und Wasserwirtschaft zwei Millionen Kunden ihren Anbieter oder Tarif gewechselt. 1,2 Million davon haben sich für einen komplett neuen Anbieter entschieden, 800.000 Kunden haben einen anderen Tarif beim bisherigen Versorger gewählt. Damit haben sich die Wechselzahlen gegenüber 2006 mehr als verdoppelt.
Hohe Wechselbereitschaft vorhanden
Wie Preischecks gezeigt haben, konnten Familien mit einem Wechsel bis zu 200 Euro, Singles immerhin bis zu 120 Euro pro Jahr sparen. Eine besondere Dynamik sei im zweiten Halbjahr zu verzeichnen gewesen. Auch weiterhin rechnet der vzbv mit einer hohen Wechselrat.
Von rund 13.000 Nutzern, die an einer Online-Umfrage des vzbv teilgenommen haben, gaben rund zehn Prozent an, im Kampagnenzeitraum ihren Stromanbieter oder -tarif bereits gewechselt zu haben. Knapp drei Prozent hätten sich dabei für einen Ökostromanbieter entschieden. Von den übrigen Umfrageteilnehmern plane stolze 96 Prozent einen Wechsel. "Die Umfrage zeigt, dass der Druck der Verbraucher auf die Anbieter ungebremst ist", so Billen.
Vom Stromwechsler zum Stromsparer
Doch der Anbieterwechsel allein drücke die Stromrechnung nicht auf Dauer, daher soll in den nächsten Wochen und Monaten, vor allem rund um den Weltverbrauchertag am 15. März, auf das Thema Strom sparen Aufmerksam gemacht werden. Dies sei "der einfachste und effektivste Weg, Konto und Klima zu schonen", sagt Billen.
Teure Grundversorgung: Steuersenkung verpufft wegen Preissteigerungen
Weil In der Grundversorgung die Preise seit Beginn des Jahres gestiegen sind, bringt auch die Senkung der Mehrwertsteuer keinen großen Vorteil mehr für betroffene Kunden. Verivox hat die Preise genauer analysiert.
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Die Strompreise sind in den letzten zwölf Monaten im Osten gesunken und im Westen gestiegen, zeigt der Verbraucherpreisindex von Verivox. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten zahlen die Deutschen in den neuen Bundesländern demnach den kleineren Preis.
Stromkunden: Steigende Bereitschaft zum Anbieterwechsel
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NRW-Politiker machen mit beim Anbieterwechsel
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