Verivox: Internet in Flugzeugen dank LiFi-Technik bald schneller
Das WLAN in Flugzeugen ist oft langsam, die "Light Fidelity"-Technik (LiFi) übertragt Daten stattdessen per Licht. Laut Verivox will Air France noch 2019 ein erstes Flugzeug mit LiFi-Internet starten. Genutzt werde dafür die Kabinenbeleuchtung.

Heidelberg - Die Urlaubszeit steht vor der Tür, viele Bundesbürger verreisen wieder mit dem Flugzeug. Doch auch 2019 kann der Internetzugang hoch über den Wolken mit der Geschwindigkeit der mobilen Datenübertragung am Boden noch nicht mithalten. Die Internetversorgung an Bord ist nach Angaben der Telekommunikationsexperten von Verivox vielfach langsam und lückenhaft. Das soll die neue "Light Fidelity"-Technik (LiFi) ändern, bei der das Internet per Licht und damit rund 100-mal so schnell wie bisher übertragen werden soll. Noch in diesem Jahr will Air France als erste Fluggesellschaft mit dem Internet aus der Lampe starten. Die Lufthansa dagegen warte noch ab.
Relativ langsam und teuer: WLAN im Flugzeug

In Flugzeugen der Lufthansa erreiche der derzeitige Internetzugang im Idealfall 15 Mbit/s, bei anderen Fluggesellschaften sind meist noch deutlich geringere Surfgeschwindigkeiten nutzbar. Am Boden sind dagegen Bandbreiten von bis zu 500 Mbit/s und mehr per mobilem Internet verfügbar.
Die Flugpassagiere müssen sich die Bandbreite an Bord teilen. "Je mehr Passagiere surfen, desto langsamer wird die Verbindung“, sagt Verivox-Telekommunikationsexperte Eugen Ostasch. "Häufig werden sogar kleine Datenpakete wie Messenger-Nachrichten nur verzögert übertragen", so Ostasch weiter. Tückisch: Kunden erhalten oft keine Infos, welche Menge des gebuchten Datenvolumens noch übrig ist. Billig ist die Internetnutzung im Flugzeug trotz der geringen Bandbreite nicht. Die Preise und Konditionen für die WLAN-Nutzung während des Fluges dürften die Fluggesellschaften selbst festlegen. Eine Regulierung für das Bordnetz gebe es nicht.
LiFi kann Daten per Licht über Kabinenbeleuchtung übertragen - bis zu 1 Gbit/s möglich
Während WLAN für die Datenübertragung auf ein Funknetz zugreife, erfolge der Datenverkehr bei LiFi über Lichtsignale. Genutzt werden könne beispielsweise eine herkömmliche LED-Leuchte. Darüber lassen sich Daten mit bis zu 50 Mbit/s übertragen. Kommen dagegen speziell für LiFi entwickelte Lampen zum Einsatz, soll sogar eine Bandbreite von bis zu 1 Gbit/s realisierbar sein. Für das menschliche Auge seien die Lichtverbindungen nicht sichtbar.
Konkret soll die Internetverbindung im Flugzeug über die Kabinenbeleuchtung ermöglicht werden. Es werde lediglich ein kleiner LiFi-Adapter für das Smartphone oder das Notebook benötigt. In kommenden Geräten könnte ein LiFi-Modul künftig bereits ab Werk eingebaut sein. Allerdings hat LiFi auch einen Nachteil: Bei einer Unterbrechung des Lichtsignals werde auch die Internetverbindung getrennt. Wände oder andere Hindernisse können LiFi-Signale - anders als WLAN - nicht durchdringen. LiFi ist zudem nur für den Einsatz im Nahbereich gedacht. Dafür soll die Technik aber mehr Sicherheit bieten. Cyber-Attacken von außen seien nicht möglich, da Angreifer im gleichen Raum sitzen müssten.
Air France prescht vor - Lufthansa zögert noch
Air France startet im September einen ersten mit LiFi ausgestatteten Airbus A321. Zu Konditionen des neuen Angebots hat sich die französische Fluggesellschaft noch nicht geäußert. Gegenüber Verivox bezeichnete die Lufthansa LiFi als eine "vielversprechende Alternative". Dennoch hält sich die deutsche Fluggesellschaft noch zurück: Die Technik könne nach Ansicht der Lufthansa derzeit "noch nicht großflächig und effizient" im Flugzeug genutzt werden.
Nicht nur in Flugzeugen hoch in der Luft, sondern auch am Boden könnte LiFi zum Einsatz kommen. Denkbar sei etwa die Datenübertragung in Smart Cities. Verivox nennt beispielsweise Kliniken, Ausstellungsräume oder Einkaufscenter. "Die Lichttechnik kann WLAN nicht ersetzen, aber sehr gut ergänzen. Serienreife Produkte und eine LiFi-Norm werden für 2021 erwartet, so Verivox-Experte Ostasch.
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