Vattenfall und Co.: Neue Strompreis-Welle zum zweiten Quartal
Ein Energieversorger erhöht die Preise und gleich zwei Metropolen sind betroffen: Mit rund drei Prozent Erhöhungen müssen sich die Hamburger und Berliner Einwohner ab dem 1.

Ein Energieversorger erhöht die Preise und gleich zwei Metropolen sind betroffen: Mit rund drei Prozent Erhöhungen müssen sich die Hamburger und Berliner Einwohner ab dem 1. April anfreunden, sofern sie ihren Strom von der Firma Vattenfall beziehen. Die Tochter des schwedischen Stromkonzerns ist aber nicht die einzige, die Preiserhöhungen angekündigt hat. Größere und kleiner Anbieter erhöhen zum März oder April ihre Tarife.
Beispiel Vattenfall
Als Grund für die Preiserhöhung nennt Vattenfall unter anderem die erhöhte EEG-Umlage sowie gestiegene Netzentgelte. In Hamburg wird der Strompreis im Grundversorgungstarif um 2,48 Euro pro Monat erhöht (bei einem Haushalt mit durchschnittlichem Jahresverbrauch von 2.500 Kilowattstunden). Das entspricht in etwa 3,9 Prozent. Eine etwas geringere Preissteigerung erwartet Berlin mit rund 2,3 Prozent (1,34 Euro pro Monat bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 2.200 Kilowattstunden im Jahr). In Hamburg seien zusätzlich erhöhte Netzentgelte für die Preiserhöhung verantwortlich, heißt es in der Pressemitteilung des Unternehmens.
Nachzügler erhöhen im Laufe des Jahres
Vattenfall tut es mit der Preiserhöhung vielen weiteren Stromkonzernen nach: Laut dem Vergleichsportal Verivox hatten bereits Ende 2013 über 300 Anbieter eine Strompreiserhöhung zum Jahreswechsel angekündigt. Die EEG-Umlage wird von den meisten Stromanbietern an ihre Kunden weitergegeben. Im Vergleich zum Vorjahr ist sie von 5,277 Cent pro Kilowattstunde auf 6,24 Cent/kWh angestiegen. Experten gehen von weiteren Preissteigerungen im Laufe des Jahres aus. Tatsächlich haben auch andere Anbieter, darunter kleinere und größere Unternehmen, erhöhte Strompreise zum März oder April angekündigt, wie etwa die Stadtwerke Strausberg, Stadtwerke Unna, Stadtwerke Radevormwald oder die Stadtwerke Neumünster. Zum Schutz von Verbrauchern besteht zumindest ein Gesetz (§ 5 Abs. 2 StromGVV), welches Grundversorger verpflichtet, Preisänderungen sechs Wochen im Voraus per Brief anzukündigen.
42 Grundversorger wollen die Strompreise erhöhen
Bisher haben nur wenige Grundversorger zum Jahreswechsel eine Preiserhöhung angekündigt. Etwa dieselbe vergleichsweise niedrige Anzahl an Anbietern will die Preise senken. Verbraucher können somit trotz der Maßnahmen der Bundregierung nur geringfügig mit Entlastungen rechnen.
Verivox: Strompreise verharren auf hohem Niveau
Die Strompreise halten sich auch 2021 auf einem vergleichsweise hohen Niveau, berichtet Verivox. Das Vergleichsportal rechnet unter anderem vor, wie sich der Anstieg der Netzgebühren auf der Stromrechnung niederschlagen.
Gewerbestrom ist deutlich teurer geworden
Die steigenden Kosten für Gewerbestrom und Gewerbegas machen besonders kleinen Betrieben schwer zu schaffen. Beim Strom konnte ein Vergleichsportal einen Preisanstieg von 15 Prozent binnen der letzten zwei Jahre ermitteln. Die Preise sind sehr unterschiedlich, schon der Tarifwechsel beim selben Anbieter kann mehrere hundert Euro im Jahr einsparen.
Strompreis steigt schneller als Inflationsrate
Sowohl Gas- als auch Strompreis steigen in Deutschland schneller als die Inflationsrate. Die EU-Kommission vermutet gleich mehrere Ursachen für die Preisentwicklung. Auch auf Seiten der Unternehmen ist das Thema interessant: Deutsche Firmen zahlen deutlich mehr für Energie als in anderen Ländern.
Strom im Osten bis zu neun Prozent teurer
Die Stromkosten sind in den neuen Bundesländern deutlich höher als in anderen Teilen Deutschlands, wie aktuelle Daten zeigen. Das liegt zum Teil an den Netzentgelten, die staatlich reguliert werden. Aber auch darüber hinaus gestalten die Stromanbieter ihre Preise sehr unterschiedlich.