Vattenfall hält Desertec-Projekt für unrealistisch
Anders als die deutschen Energiekonzerne RWE und E.ON sieht der schwedische Wettbewerber Vattenfall das geplante Wüstenstrom-Projekt Desertec sehr kritisch. Die für das Projekt benötigten 400 Milliarden Euro seien "verdammt viel Geld", sagte Vattenfall-Chef Lars Josefsson der "Financial Times Deutschland".

Hamburg (afp/red) - "Zudem wären die Transportkosten sehr hoch. Ich halte das nicht für realistisch", fügte er hinzu. Hinzu komme das Risiko terroristischer Anschläge. "Europa muss seinen Strom in Europa erzeugen", sagte Josefsson. Das Projekt wird unter anderem von den Vattenfall-Rivalen Eon und RWE unterstützt.
Vattenfall hält an Kohle fest
Trotz der jüngsten Kritik der schwedischen Regierung will Josefsson weiter an Kohlekraftwerken festhalten. "Vattenfall wird auch 2050 noch Kohlekraftwerke betreiben", sagte Josefsson der Zeitung. Diese müssten allerdings mit neuester Technologie betrieben werden, um CO2-Emissionen zu verhindern. Die höheren Kosten will der Vattenfall-Chef an die Kunden weitergeben. "Strom ist heute noch sehr billig, vielleicht zu billig", sagte der Manager. "Energie ist kostbar. Daher muss sie künftig auch einen angemessenen Preis haben."
- Desertec Weitere Infos zum Solarstrom-Projekt
Talfahrt bei RWE und Eon: Gibt es noch Lichtblicke?
Die beiden Stromriesen RWE und Eon stecken in der Klemme. Beim Umstieg auf erneuerbare Energien hinken beide Firmen hinterher. Werden das bald die Stromkunden mit steigenden Preisen ausbaden müssen?
Stellenabbau bei RWE & Co.: Tausende Jobs fallen weg
Den deutschen Energieversorgern RWE, Eon und EnBW geht es an den Kragen und damit auch seinen Angestellten. Bei allen drei Unternehmen stehen Sparmaßnahmen an, die unter anderem Stellenstreichungen und Gehaltskürzungen nach sich ziehen.
Vattenfall denkt über Übernahmen nach
Der schwedische Energiekonzern Vattenfall ist offen für weitere Übernahmen in Deutschland. "Wir können uns durchaus vorstellen, Anbieter zu übernehmen", sagte Vorstandschef Lars Josefsson dem Wirtschaftsmagazin "Capital". Das Unternehmen wolle seinen Marktanteil noch beachtlich steigern.
Greenpeace: Kritik an Elektro-Mini von BMW und Vattenfall
BMW hat einen Elektro-Mini vorgestellt, den der Autobauer mit Strom des Energiekonzerns Vattenfall betreiben will. Laut Greenpeace sind die Elektro-Autos jedoch ähnlich klimaschädlich wie herkömmliche Modelle. Bei strombetrieben Fahrzeugen werde der CO2-Ausstoß lediglich "auf die Kraftwerke verlagert".
Intelligente Stromzähler haben großes Sparpotenzial
Durch digitale Stromzähler lässt sich der Energieverbrauch erheblich reduzieren. Das haben erste Praxistests ergeben. Verbraucher können mithilfe der digitalen Stromzähler Energiefresser identifizieren und sie durch sparsamere Geräte ersetzen.