Trittin warnt vor Scheitern der Bonner Klimakonferenz
Die USA, so der Bundesumweltminister, sollten sich zurückhalten, "mit einem Finger auf die anderen zu zeigen - dann zeigen mindestens drei auf sie zurück".

Zum Auftakt der Bonner UN-Klimakonferenz hat Bundesumweltminister Jürgen Trittin erneut vor einem Scheitern gewarnt. "Was wir erreichen wollen, ist ein ratifizierbarer Text", betonte Trittin in einem Interview mit dem Bayerischen Rundfunk. Dazu müsse man nicht nur "unsere ost- und mitteleuropäischen Nachbarn gewinnen, wir brauchen Russland, wir brauchen Japan". Japan hatte angekündigt, sich, wie die USA, gegen die Umsetzung des Kyoto-Protokolls zu stellen.
Auf der Bonner Konferenz soll deswegen nachverhandelt werden. Die Vereinigten Staaten rief der Bundesumweltminister auf "zurückhaltend zu sein, mit einem Finger auf die anderen zu zeigen. Dann zeigen mindestens drei auf sie zurück". Angesichts neuester Studien, denen zur Folge beispielsweise die Ressourceneffizienz Chinas "doppelt so hoch ist wie die der USA", frage er sich, so Trittin, "wer da von wem lernen sollte."
Im Rahmen der Bonner UN-Konferenz mit rund 6000 Teilnehmer aus 180 Ländern beginnen am Donnerstag die offiziellen Verhandlungen auf Ministerebene.
Übereinkunft für milliardenschweren Atomreaktor erzielt
Die sieben Partner für den milliardenschweren Atomreaktor ITER haben sich auf einen Zeitplan und die Finanzierung des Versuchsprojektes geeinigt. Demnach soll noch im Sommer mit der Konstruktion begonnen werden, die ersten Fusionsversuche seien für Winter 2019 geplant.
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Weltweit arbeiten 438 Atomkraftwerke
Die Internationale Atom-Energie-Organisation hat kürzlich ihre Statistik für das Jahr 2000 veröffentlicht: 438 Atomkraftwerke lieferten 2447,5 Terawattstunden Strom. Den größten Anteil an der Gesamtstromerzeugung hat die Kernkraft in Frankreich.
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