Trittin muss Sicherheitsstandards aktiv fordern
Der umweltpolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Dr. Christian Ruck, ist mit dem Rückzug deutscher Experten aus der Temelin-Kommission nicht einverstanden. Damit gehe auch die Kontrolle verloren, argumentiert er.

Die deutsche Bundesregierung muss die Einhaltung der Sicherheitsstandards für das Kernkraftwerk Temelin aktiv fordern. Alle Möglichkeiten der Einflussnahme müssen ausgeschöpft werden. Deutsche Experten müssen daher weiter an vorderster Front über den aktuellen Stand informiert sein und sich auch einbringen können. Wer aussteigt wie Trittin, hat aber keine Kontrolle mehr.
Inzwischen wurde eine Verlängerung der Frist für die grenzüberschreitende Öffentlichkeitsbeteiligung bei der umfassenden Umweltverträglichkeitsprüfung für das tschechische Kernkraftwerk Temelin erreicht. Grundlage für die Verlängerung bis zum 20. Juni 2001 ist das Gespräch des österreichischen Umweltministers Molterer mit dem tschechischen Außenminister Kavan. Die Unterlagen werden in den grenznahen Landratsämtern und kreisfreien Städten in Bayern weiter ausgelegt sein. Es ist wichtig, dass die Bürger grenzüberschreitend an der Umweltverträglichkeitsprüfung für das Kernkraftwerk Temelin beteiligt werden. Diese Umweltverträglichkeitsprüfung ersetzt aber in keiner Weise sicherheitstechnische Überprüfungen. Nach wie vor ist der Nachweis eines westlichen Sicherheitsstandards unabdingbare Voraussetzung für das Kernkraftwerk. Dieser Nachweis muss im Rahmen der Beitrittsverhandlungen Tschechiens zur Europäischen Union erbracht werden.
Bayern wirbt in neuem Energiekonzept für Kernkraft
Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) wirbt in einem eigenen Energiekonzept für eine deutliche Verlängerung der Laufzeiten von Kernkraftwerken um 20 bis 30 Jahre. Ifo-Präsident Sinn ist sogar der Ansicht, Deutschland brauche neue Atomkraftwerke. Sinn bezeichnete die Kernkraft als "grüne Technologie".
Pfister beharrt auf längeren AKW-Laufzeiten
Die baden-württembergische Landesregierung macht ihre Klimaschutzziele vom Fortbestand der Atomenergie abhängig. Ohne eine längere Laufzeit für bestehende und sichere Atomkraftwerke seien die Ziele in der Klimapolitik nicht erreichbar, meint Wirtschaftsminister Ernst Pfister (FDP).
Atomausstieg ist verantwortungslos
Die ganze Welt profitiere von den hohen Sicherheitsstandards der deutschen Atomkraftwerke. Aus diesem Grund hält der Parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Dr. Peter Ramsauer, den Atomausstieg für verantwortungslos.
Ein Jahr Erneuerbare-Energien-Gesetz: Erfolgsbilanz für Klimaschutz, Arbeitsplätze und Energiewende
Trittin: Erster Reaktor vielleicht erst nach 2002 vom Netz