Trittin: Erfolge bei der Energiewende nicht zunichte machen

"Erstmals seit 1990 hat der Kohlendioxid-Ausstoss in der Energiebranche absolut zugenommen. Die Gründe liegen auf der Hand: Zwei moderne Braunkohlekraftwerke in Lippendorf und Boxberg sind in jüngster Zeit ans Netz gegangen, ohne dass alte und ineffiziente Anlagen abgeschaltet wurden. Auch die umweltfreundliche Kraft-Wärme-Kopplung wird zurückgedrängt. Dies zeigt mit aller Deutlichkeit, dass die von der Bundesregierung in Angriff genommene Energiewende von einem Modernisierungsschub in der Energiebranche begleitet werden muss", sagte Trittin. Es gehe nicht an, dass die Erfolge - etwa im Bereich erneuerbarer Energien und beim Einsatz rationeller und sparsamer Energietechniken - durch abgeschriebene Anlagen zunichte gemacht würden. Dies widerspreche klar der Selbstverpflichtung der Wirtschaft zur Klimavorsorge.
Nach Ansicht von Minister Trittin unterstreichen die Zahlen einmal mehr die Dringlichkeit, das Klimaschutzprogramm der Bundesregierung konsequent umzusetzen. Das betreffe die Wirtschaft ebenso wie die privaten Haushalte und den Verkehr. Daher sei es zu begrüßen, dass das von der Bundesregierung initiierte Sanierungsprogramm für den Gebäudebestand angelaufen sei. Notwendig sei nach Auffassung des Ministers auch der Ausbau der umweltfreundlichen Kraft-Wärme-Kopplung, der bis 2005 allein zehn Millionen Tonnen Kohlendioxid zusätzlich reduzieren würde. Perspektivisch sei auch der Einsatz von modernen Gas- und Dampf-Kraftwerken zur Stromerzeugung notwendig. Dies habe nicht allein Gründe im Klimaschutz, sondern würde auch dafür sorgen, dass Deutschland Stromerzeuger mit fortschrittlicher Technik bleibe und im internationalen Wettbewerb auf einem liberalisierten Energiemarkt bestehen könne.
CO2-Preis: Bund geht von Milliarden-Einnahmen aus
Der CO2-Preis ist Teil des Klimaschutzpaketes und wird das Tanken und Heizen vermutlich verteuern. Medienberichten zufolge bringt das der Bundesregierung binnen zwei Jahren fast 19 Milliarden Euro ein. Im Gegenzug sollen Verbraucher aber entlastet werden.
Einigung: CO2-Preis kommt ab 2021
Nach langem Ringen haben sich Union und SPD auf ein Maßnahmenpaket für mehr Klimaschutz geeinigt. Damit Deutschland die Klimaziele 2030 doch noch einhält, soll ein CO2-Preis kommen, der das Tanken und Heizen verteuern dürfte.
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