Tennet plant Anhebung der Netzentgelte
Die Netzentgelte, die aktuell etwa ein Viertel der Stromrechnung ausmachen, steigen 2018 für viele Haushalte mit großer Wahrscheinlichkeit. Netzbetreiber Tennet, der Stromleitungen in der Mitte Deutschlands von Schleswig-Holstein bis zum Süden Bayerns betreibt, hat eine Preiserhöhung angekündigt.

Berlin/ Düsseldorf - Der Stromnetzbetreiber Tennet will die Netzentgelte zum Jahreswechsel um neun Prozent erhöhen. Das kündigte Tennet-Vize-Chef Urban Keussen im Gespräch mit dem "Handelsblatt" an. Nach Berechnungen des Unternehmens bedeute das für einen Industriebetrieb mit einem Jahresverbrauch von 300 Millionen Kilowattstunden Mehrkosten von bis zu 570.000 Euro pro Jahr.
Das Tennet-Netzgebiet reicht in der Mitte Deutschlands von Schleswig-Holstein bis zum Süden Bayerns. Die Netzentgelte machen rund ein Viertel der Stromkosten aus. Es gibt insgesamt vier Übertragungsnetzbetreiber in Deutschland.
Keussen: Netzentgelte steigen hauptsächlich wegen Ökostrom-Eingriffen
Hauptkostentreiber sind nach Angaben Keussens "netzstabilisierende Maßnahmen". Sie werden erforderlich, weil immer mehr Wind- und Sonnenstrom ins Netz drängt. Die Stromerzeugung aus diesen Quellen ist nur schwer kalkulierbar und macht kostenträchtige Ausgleichsmaßnahmen erforderlich. Keussen erwartet, dass die Kosten für die netzstabilisierenden Maßnahmen die Entwicklung der Netzentgelte auch weiterhin prägen. Derzeit stehen sie für 60 Prozent der Netzentgelte. 25 Prozent entfallen nach Angaben von Tennet auf Investitionen für den Netzausbau.
Netzbetreiber: EEG-Umlage hätte ohne Deckelung bei 9,6 Cent gelegen
Die EEG-Umlage wäre ohne die Deckelung seitens der Bundesregierung auf über 9 Cent pro Kilowattstunde geklettert, teilten die Übertragungsnetzbetreiber nun offiziell mit. Ursache dafür seien unter anderem die gestiegenen Börsenstrompreise.
Strompreise: im Osten günstiger - im Westen teurer
Die Strompreise sind in den letzten zwölf Monaten im Osten gesunken und im Westen gestiegen, zeigt der Verbraucherpreisindex von Verivox. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten zahlen die Deutschen in den neuen Bundesländern demnach den kleineren Preis.
Studenten zahlen je nach Uni-Stadt unterschiedlich viel für Strom
Studenten sparen in Wohngemeinschaften nicht nur bei der Miete. Einer Analyse zufolge sind auch beim Strom erhebliche Einsparungen möglich. Wie viel Geld genau eingespart werden kann, hängt unter anderem aber vom jeweiligen Wohnort ab.
E-Autos: Das Problem mit den öffentlichen Ladesäulen
Bei der Verbreitung von E-Autos gibt es drei wesentliche Hürden: Die Reichweite, den Kaufpreis und das Aufladen der Batterie. Letzteres stellt aber nicht wegen des Mangels an Ladepunkten ein Problem dar, sondern auch wegen des Wirrwarrs bei den Preisen und der Nutzung.
Koalition: Netzentgelte werden stufenweise angepasst
Die Netzentgelte zahlen Stromkunden über ihre Energierechnung. Die Beträge sind höchst unterschiedlich und vor allem im Osten Deutschlands vergleichsweise hoch. Die Koalition hat sich darauf geeinigt, die Abgaben schrittweise anzupassen.