Telekom reagiert auf "Drosselverbot"
Die Deutsche Telekom reagiert auf ein jüngst ergangenes Urteil: Medienberichten zufolge sollen die neuen Tarife, die Volumenbegrenzungen beinhalten, nicht mehr als Flatrates bezeichnet werden. Auch zu den Inhalten gibt es Neuigkeiten.

Berlin (dpa/red) - Wo Flatrate draufsteht, soll auch Flatrate drin sein: Die Deutsche Telekom verzichtet im Festnetz-Internet auf eine Drosselung bei Tarifen mit dieser Bezeichnung. Allerdings soll es künftig neue Tarife geben, die eine Obergrenze beim Datenvolumen vorsehen, kündigte Telekom-Deutschlandchef Niek Jan van Damme am Montag an. Das solle die Tarife transparenter für Kunden machen, sagte er. "Deswegen werden wir ab heute nur noch da mit dem Begriff Flatrate werben, wo auch eine Flatrate drinsteckt", sagte er.
Urteil gegen Volumenbegrenzung
Die Telekom reagierte damit auf ein Urteil des Kölner Landgerichts. Das Gericht hatte dem Konzern verboten, das Übertragungstempo bei Flatrate-DSL-Tarifen ab einem bestimmten Datenvolumen zu drosseln. Bei einer Flatrate erwarteten Kunden einen Festpreis für eine bestimmte Surfgeschwindigkeit und rechneten nicht mit Einschränkungen, urteilte das Gericht. Die Telekom wird nicht in Berufung gehen.
Drosselung wird bei Bestehenden gestrichen
Kunden mit Festnetz-Internettarifen mit dem Namen Flatrate sollen künftig unbegrenzt surfen können, kündigte van Damme an. "Es wird in Zukunft weiterhin Flatrates geben." Die Telekom habe nicht mit den heftigen Reaktionen auf ihre Pläne gerechnet. Klauseln zur Drosselung bei bereits abgeschlossenen Tarifen werden gestrichen.
Kein Geschenk der Telekom
"Das ist kein Geschenk der Telekom, sondern das ist die Konsequenz des Urteils", sagte Thomas Bradler von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Die Verbraucherschützer hatten gegen die Drosselung geklagt. Die Ankündigung der Telekom schaffe Transparenz, sagte er. "Wenn man eine Flatrate bucht, kann man sicher sein, dass man die auch bekommt." Die Pläne der Telekom für eine Einschränkung der Surfgeschwindigkeit hatten für viel Wirbel gesorgt, das Unternehmen wurde als "Drosselkom" verspottet.
Zwölf Monate für Volumentarife
Bei den neuen Volumentarifen ließ die Telekom viele Details offen. Sie sollen günstiger sein als Flatrates mit unbegrenztem Surfvolumen, kündigte van Damme an. Telekom-Marketingchef Michael Hagspihl nannte fünf bis zehn Euro Preisunterschied als Indikator. Wie viel die Tarife kosten und wann genau sie eingeführt werden sollen, teilte die Telekom nicht mit. Van Damme sagte lediglich, er rechne in den nächsten zwölf Monaten nicht mit einem Start der Volumentarife. Ursprünglich war das Jahr 2016 genannt worden.
Tempo-Bremse noch unklar
Wie viel Datenvolumen dabei inklusive sein soll und wie stark die Nutzer danach abgebremst werden sollen, blieb ebenfalls unklar. Vor dem Gerichtsurteil hatte die Telekom eine Drosselung der Übertragungsgeschwindigkeit auf 2 Megabit pro Sekunde vorgesehen. Diese Zahl nannte van Damme auch für die künftigen Volumentarife, schränkte jedoch ein, "das ist unsere heutige Sicht, aber wir sind noch nicht in 2016". Später fügte er hinzu, dass die Tarife auch vor 2016 umgestellt werden könnten, wenn das technisch möglich sei. Die Telekom wollte mit der Tariferhöhung auch die Kosten für den Ausbau von schnellen Breitband-Internetverbindungen wieder hereinholen. Sie investiert Milliarden in die Netze.
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