Strommarkt Deutschland: Grid-Code präsentiert

Die wesentliche Änderung stelle der Übergang vom individuellen Transaktionsmodell, bei dem die Durchleitungsentgelte auf Basis individueller Einzelvorgänge und Kosten ermittelt werden, auf das transaktions-unabhängige Punkt-Modell dar. Der Stromlieferant fasst Einzelvorgänge nur noch zu anonymisierten Bilanzkreisen zusammen. Damit sei die entscheidende Voraussetzung für das Massengeschäft im Strommarkt und den Börsenhandel geschaffen. "Der Grid-Code ist als permanenter Prozess zu betrachten, der gemeinsam entsprechend den Markterfordernissen fortgeschrieben wird. Auch die Marktentwicklung in Europa wird nicht ohne Einfluss auf den Strommarkt und Nutzung der Netze bleiben", erklärte Dr. Rolf Windmöller, Vorsitzender der DVG.
Die wirtschaftlichen Aspekte des Netzzugang wurden in der sogenannten Verbändevereinbarung geregelt, die Ende letzten Jahres an die Marktentwicklung angepasst und als Verbändevereinbarung II verabschiedet wurde. Der zweite Baustein seien die technischen Regeln für die Übertragungsnetzbetreiber und -nutzer. Dieser Grid-Code wurde bereits 1998 vom DVG erarbeitet. Er steckt den für die Funktionsfähigkeit des Verbundsystems unabdingbaren technischen Mindestrahmen ab und legt die technischen Standards für den Zugang und die Nutzung der Netze mit klaren und einfach handhabbaren Spielregeln fest.
Aufgrund der engen Wechselbeziehungen mit der Verbändevereinbarung haben die Übertragungsnetzbesitzer den Grid-Code weiterentwickelt. Dies geschah in einem Dialog mit den Netznutzern, so der DVG. Hierzu sei bei der DVG Anfang 1999 ein Konsultationskreis eingerichtet worden, in dem alle wichtigen Gruppen von Netznutzern repräsentiert seien: Erzeuger, Händler, Weiterverteiler, Endkunden und Strombörsen. Die wesentlichen Inhalte und Festlegungen des Grid-Codes werden heute und morgen im Rahmen einer Tagung der DVG in Heidelberg präsentiert und diskutiert.
Der Grid-Code ist unter www.dvg-heidelberg.de.
Westeuropäische Strommarktkopplung kommt im September
Das so genannte CWE Market Coupling soll am 7. September 2010 starten, wie die beteiligten Unternehmen jetzt bekannt gaben. Bis Ende August sollen sowohl die zweite Simulationsperiode als auch die notwendigen regulatorischen Genehmigungen zu einem Abschluss gebracht werden.
Hustedt legt Verbesserungen zum EnWG-Entwurf vor
Der vorgelegte Entwurf zum neuen Energiewirtschaftsrecht stellt für Bündnis 90/Die Grünen eine "gute Diskussionsgrundlage" dar, muss aber nach Meinung von Michaela Hustedt, energiepolitische Sprecherin, an entscheidenden Punkten noch verbessert werden. Am Unbefriedigendsten sei die Transparenz von Marktdaten geregelt.
VKU kritisiert Regelungen der Übertragungsnetzbetreiber