Strom von der Post: 50 000 Verträge in sechs Monaten
Seit einem halben Jahr können Kunden der Deutschen Post neben Briefmarken auch Strom in den Filialen "kaufen". Eine erste Bilanz ist durchweg positiv: Bisher wurden 50 000 Verträge abgeschlossen. Das Angebot unterscheidet sich regional, insgesamt arbeitet die Post mit sechs bundesweiten Stromversorgern zusammen.

Seit September vergangenen Jahres bietet die Deutsche Post Stromlieferverträge in Kooperation mit fünf Energieversorgungsunternehmen an. Eine erste Bilanz zeigt, dass dieses Angebot von den Kunden sehr gut angenommen wird: Über 50 000 Stromlieferverträge sind in den ersten sechs Monaten in den Filialen der Deutschen Post abgeschlossen worden. Auf eine breite Akzeptanz stößt dabei insbesondere das Ökostrom-Angebot, von dem bisher etwa ein Drittel aller Kunden Gebrauch machten.
Je nach Region bietet die Deutsche Post ihren Kunden Stromlieferverträge der Energieversorgungsunternehmen best energy GmbH (Berlin), Stadtwerke Düsseldorf AG, Gruppen-, Gas- und Elektrizitätswerk Bergstraße AG (Bensheim), sowie der beiden Öko-Stromanbieter Lichtblick (Hamburg) und unit energy (Bad Homburg) an. Die standardisierten Stromlieferverträge können in der Filiale unmittelbar an den Bedienplätzen abgeschlossen werden.
Verbraucherschützer: Netzentgelte müssen transparenter werden
Die Netzentgelte kosten Stromkunden rund 240 Euro im Jahr. Experten zufolge könnte der Betrag um etwa ein Zehntel geringer ausfallen. Das Problem: Die Zusammensetzung der Netzkosten ist intransparent, nur die Regulierungsbehörden wissen darüber Bescheid, wie genau die Netzbetreiber rechnen.
Sonderkündigungsrecht auch bei Erhöhung von Abgaben
Stromkunden haben grundsätzlich ein Sonderkündigungsrecht bei Preiserhöhung. Dieses gilt auch, wenn der Grund für die Erhöhung der Anstieg von Steuern oder Umlagen ist. Das Landgericht Düsseldorf hat entschieden, dass eine gegenteilige Klausel im Stromvertrag ungültig ist.
Die Redaktionsräume der "taz" in Berlin werden seit gestern mit Ökostrom des Hamburger Stromversorgers LichtBlick versorgt. Damit animiert die Zeitung nicht nur ihre Leser zu einem Wechsel, sondern vollzieht diesen auch selbst.
VDEW-Monitor: Keine Sorgen um Versorgungssicherheit
Wie eine Umfrage im Auftrag des VDEW ergab, machen sich 90 Prozent der Bundesbürger keine Sorgen um die Sicherheit der Stromversorgung. Aber die Details kennen die wenigsten: 38 Prozent wissen nicht, ob der eigene Stromversorger den Strom erzeugt oder kauft und der Unterschied zwischen Stromversorger und Netzbetreiber ist nur 26 Prozent bekannt.
"Verzerrung im Strommarkt darf nicht festgeschrieben werden"
Die Initiative Pro Wettbewerb hat die Bundesregierung davor gewarnt, der Verbändevereinbarung VVII plus für den Strommarkt einen Rechtscharakter zu verleihen. Grund: Weder Marktteilnehmer noch Verbraucherschützer hätten die Vereinbarung unterzeichnet.