Strom in Ostdeutschland deutlich teurer
Der Bundesverband der Energie-Abnehmer (VEA) hat in seinem neusten Strompreisvergleich für Sondervertragskunden herausgefunden, dass ostdeutsche Stromkunden durchschnittlich 10,5 Prozent mehr für Strom bezahlen als westdeutsche. Zu den teuersten Unternehmen gehören die TEAG, die e.dis und die Avacon. Günstigen Strom bietet u.a. RWE Net.

Ostdeutsche Kunden müssen im Durchschnitt 10,5 Prozent mehr für Strom bezahlen als westdeutsche Strombezieher. Insgesamt hält sich der Preis auf hohem Niveau. Das ist das Ergebnis des aktuellen Strompreisvergleichs für Sondervertragskunden (Stand Juli 2002) des Bundesverbands der Energie-Abnehmer e. V. (VEA), Hannover. Weitere Erkenntnis: Bei Neuabschlüssen auf jeden Fall Wettbewerbsangebote einholen. Nur dann kann der Kunde günstige Preise vereinbaren.
Vergleichen lohnt sich
"Die meisten Altkunden sind nur bei signifikanten Preisunterschieden zu einem Wechsel bereit. Anscheinend ist für viele die Schmerzgrenze noch nicht erreicht. Das nutzen die Stromversorger und drehen an der Preisschraube. Nur wer vergleicht und mit den Versorgern verhandelt, kann messbare Preisvorteile erhalten", so Dr. Volker Stuke, Geschäftsführer des VEA. Im VEA-Strompreisvergleich werden 50 Netzgebiete, in denen etwa zwei Drittel des deutschen Stromverbrauchs anfallen, berücksichtigt. Veröffentlicht werden Komplettpreise, in denen die Kosten für die Strombeschaffung, die Netznutzung, die Messung und Abrechnung, das Erneuerbare-Energien-Gesetz und das Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz sowie die Konzessionsabgabe enthalten sind.
Netznutzung treibt Preise in die Höhe
Der durchschnittliche Strompreis beträgt in den neuen Bundesländern 6,89 Cent pro Kilowattstunde und ist damit um 0,65 Cent höher als der mittlere Preis in den alten Bundesländern (6,24 Cent pro Kilowattstunde). Die günstigsten Netzgebiete sind derzeit: EWR Worms, SÜWAG (Versorgungsgebiet KAWAG), RWE Net Dortmund, Stadtwerke Bochum und Wuppertaler Stadtwerke. In den alten Bundesländern müssen die Kunden in den Versorgungsgebieten der Schleswag Rendsburg, der Energie-Dienst (Kraftwerk Laufenburg), der Avacon (Niedersachsen), der EAM Kassel und Mark-E in Hagen am meisten bezahlen. Zu den teuersten Versorgungsgebieten sowohl in Ost- als auch in Gesamtdeutschland gehören TEAG Erfurt, Avacon (Sachsen-Anhalt), MEAG Halle, e.dis Fürstenwalde und Wemag Schwerin. Verantwortlich für das Preisgefälle seien vor allem die deutlich höheren Netznutzungsentgelte in den neuen Bundesländern. "Generell müssen die Kunden mit regional unterschiedlichen Strompreisen leben", bekräftigt Stuke. Aber bei nahezu allen Versorgern seien im Rahmen von bundesweiten Ausschreibungen und Verhandlungen individuelle Nachlässe möglich.
Teure Grundversorgung: Steuersenkung verpufft wegen Preissteigerungen
Weil In der Grundversorgung die Preise seit Beginn des Jahres gestiegen sind, bringt auch die Senkung der Mehrwertsteuer keinen großen Vorteil mehr für betroffene Kunden. Verivox hat die Preise genauer analysiert.
Strompreise: im Osten günstiger - im Westen teurer
Die Strompreise sind in den letzten zwölf Monaten im Osten gesunken und im Westen gestiegen, zeigt der Verbraucherpreisindex von Verivox. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten zahlen die Deutschen in den neuen Bundesländern demnach den kleineren Preis.
VBEW: Strom aus Sonne und Wind gibt es nicht zum Nulltarif
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz fördert die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien mit einem festgelegten Preis pro Kilowattstunde. Im vergangenen Jahr sind so Subventionen in Höhe von 1100 Millionen Euro bundesweit geflossen. Dennoch fordert der VBEW, dass diese Förderung nicht über den Strompreis erfolgen dürfe.
Pfalzwerke sehen sich als energiewirtschaftliche Kraft der Region
Die Vorstellung des Geschäftsberichts für das vergangene Jahr nahm Pfalzwerke-Vorstandsmitglied Günther Koch zum Anlass, die steuerlichen Belastungen des Strompreises zu kritisieren. Dabei sprach er sich nicht gegen eine Förderung erneuerbarer Energien aus, hält jedoch die Umfinanzierung über den Strompreis für falsch.
Zusammen mit der Frankfurter Allgemeine Zeitungs GmbH und dem F.A.Z.-Institut hat die Unternehmensberatung Arthur Andersen ein Szenario entwickelt, das den Zustand der deutschen Energiewirtschaft im Jahr 2010 vorhersagt. Wichtigste Ergebnisse: Großkonzerne werden dominieren, Stadtwerke werden sich spezialisieren und die EU wird die Netznutzung regeln.