Steigen bald auch die Strom-Großhandelspreise?
Die niedrigen Beschaffungspreise an den Strombörsen haben bisher die Teuerung bei den Strompreisen etwas abgefedert. Analysten glauben jedoch, dass ab 2017 auch die Preise im Großhandel steigen.

Berlin – Der Strompreis für Haushalte in Deutschland steigt. Die Entwicklung wurde bisher jedoch durch gesunkene Beschaffungspreise abgedämpft. Doch der Kurs scheint sich zu drehen. Die Folge ist, dass Strom in Zukunft noch teurer wird, so das Portal TopTarif.
Großhandelspreise vor der Trendwende
Seit Beginn des Jahres 2017 haben rund die Hälfte der regionalen Grundversorger in Deutschland die Strompreise um knapp vier Prozent angehoben. Die Gründe dafür sind gestiegene staatliche Abgaben wie die EEG-Umlage und höhere Netzentgelte.
Dämpfend wirken bisher die niedrigeren Beschaffungspreise an der Strombörse. Sie lagen im Jahr 2016 rund elf Prozent niedriger als im Vorjahr. Doch in diesem Jahr werden die Preise wohl wieder anziehen. Die durchschnittlichen Strombörsenpreise lagen im Februar 2017 bereits fünf Prozent über denen vom Februar 2016.
"Börsenanalysten gehen davon aus, dass die Großhandelspreise für Strom ab dem Jahr 2017 auf Jahre hinaus deutlich anziehen", sagt Dr. Arnd Schröder, Geschäftsführer von TopTarif. "Tritt dieser Fall ein, fällt auch der letzte Preisdämpfer weg und die deutschen Haushalte werden sich auf lange Sicht immer wieder mit Preiserhöhungen beschäftigen müssen. Nach unseren aktuellen Prognosen werden die Großhandelspreise 2017 etwa drei Prozent über den Preisen des Vorjahres liegen."
Regelmäßig vergleichen und Kündigungsrecht nutzen
Erhöht der aktuelle Stromanbieter die Preise, muss er das im Voraus schriftlich ankündigen. In diesem Fall können Kunden von ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen und den Tarif oder Anbieter wechseln. Ein Haushalt mit einem Stromverbrauch von 4.000 Kilowattstunden zahlt aktuell 1.224 Euro im teuren Grundversorgungstarif. Beim günstigsten Anbieter werden pro Jahr nur 829 Euro fällig. Das entspricht einer jährlichen Entlastung von 395 Euro.
Methodik
Die Prognose zur Entwicklung der Strom-Beschaffungspreise 2017 wurde anhand der Jahres-, Quartals- und Monatsfutures der Energiebörsenpreise (EEX) mengengewichtet für die nächsten Liefermonate errechnet.
42 Grundversorger wollen die Strompreise erhöhen
Bisher haben nur wenige Grundversorger zum Jahreswechsel eine Preiserhöhung angekündigt. Etwa dieselbe vergleichsweise niedrige Anzahl an Anbietern will die Preise senken. Verbraucher können somit trotz der Maßnahmen der Bundregierung nur geringfügig mit Entlastungen rechnen.
Verivox: Strompreise verharren auf hohem Niveau
Die Strompreise halten sich auch 2021 auf einem vergleichsweise hohen Niveau, berichtet Verivox. Das Vergleichsportal rechnet unter anderem vor, wie sich der Anstieg der Netzgebühren auf der Stromrechnung niederschlagen.
Stromverbrauch von Haustieren: Wer liegt vorn?
Beim Stromverbrauch von Haustieren liegen ganz klar die Bewohner von Terrarium und Aquarium vorn. Exoten verbrauchen teilweise so viel Strom zusätzlich wie Kühlschrank, Waschmaschine und Fernseher.
Vattenfall hebt Strompreise an
Vattenfall erhöht die Preise bei seinem Grundversorger-Tarif. Diejenigen, die noch nie einen Stromvertrag gewechselt haben, beziehen automatisch einen solchen Tarif. Die Preiserhöhung müssen Kunden aber nicht einfach hinnehmen.
Bitkom: Jeder Zweite hat noch nie den Stromanbieter gewechselt
Die meisten Verbraucher suchen Stromtarife über Vergleichsportale im Internet. Mehr als jeder Zweite hat aber noch nie den Anbieter gewechselt. Vielleicht ändert sich das mit der Digitalisierung, denn das Interesse an flexiblen Stromtarifen ist groß.