Seit 2008: Erdgasreserven gingen um 70 Prozent zurück
Sowohl die Erdöl- als auch Erdgasreserven sind in Deutschland in den letzten zehn Jahren erheblich zurückgegangen. Im vergangenen Jahr wurde auch die Produktion beider Brennstoffe erneut gedrosselt. Die Versorgung findet in großem Ausmaß über Importe statt.

Hannover - Deutschlands Erdgasreserven sind in den vergangenen zehn Jahren kräftig gesunken. Seit Januar 2008 gingen die heimischen Erdgasreserven um 71 Prozent auf 63,1 Milliarden Kubikmeter zurück, wie das niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) am Mittwoch in Hannover mitteilte. Beim Erdöl sackten die Reserven in dem Zeitraum um etwa 23 Prozent auf 28,3 Millionen Tonnen ab. Ursache sei die zunehmende Erschöpfung der bekannten Vorkommen, gleichzeitig mangele es an nennenswerten Neufunden.
Fast sämtliche Erdgasreserven liegen in Niedersachsen
Im Vergleich zum Vorjahr sanken die Erdgasreserven zum Stichtag 1. Januar 2018 um 10 Prozent oder 7 Milliarden Kubikmeter. Die Rohgasproduktion in Deutschland gab im Vergleich zum Vorjahr um 8,6 Prozent auf 7,9 Milliarden Kubikmeter nach. Die mit Abstand größten Reserven lagern den Angaben zufolge mit 62,2 Milliarden Kubikmetern in Niedersachsen - dies entspreche 98,5 Prozent der deutschen Rohgasreserven.
Öl-Reserven gingen ebenfalls zurück
Beim Erdöl gab es im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang der Reserven um 11,1 Prozent oder 3,5 Millionen Tonnen. Die Produktion sank im vergangenen Jahr um 5,8 Prozent auf 2,22 Millionen Tonnen. Die größten Reserven lagern mit 13,6 Millionen Tonnen in Schleswig-Holstein, das entspricht mehr als 48 Prozent der deutschen Erdölreserven.
Zu dem in Deutschland verbrauchten Gas trug die nationale Förderung noch etwa 7 (Vorjahr: 8,3) Prozent bei. Der Anteil der heimischen Erdölproduktion am Verbrauch sank von 2,2 auf 2 Prozent.
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