RWE-Konzern: Ankündigung von Kraftwerksschließungen und Einsparungen in Höhe von 2,6 Milliarden Euro

Der Konzernumsatz stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr um 24,7 Prozent auf 47,9 Milliarden Euro. Dieser Zuwachs beruhe vor allem auf Erstkonsolidierungen im Ausland. Auf Grund des starken Preisverfalls im Stromgeschäft, niedriger Margen im Mineralöl- und Petrochemiegeschäft sowie gestiegenen Firmenwertabschreibungen ging das betriebliche Ergebnis um 14,5 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro zurück. Dennoch stieg das Nettoergebnis um 5,5 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro, vor allem in Folge steueroptimierter Beteiligungsveräußerungen im Telekommunikationsbereich. Im Ergebnis berücksichtigt sind einmalige Restrukturierungsaufwendungen von etwa 2,7 Milliarden Euro, die zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit im Energiebereich in den kommenden Jahren dienen. Der Cash-Flow erreichte mit 3,4 Mrd. Euro nicht den Spitzenwert des Vorjahres von 4,6 Mrd. Euro.
Synergiepotenziale erhofft sich das Unternehmen auch aus dem Abbau von Überkapazitäten im Kraftwerksbereich, die durch die Zusammenlegung der Kraftwerke von RWE Energie und VEW Energie erzielt werden sollen. RWE Power wird eigene Kraftwerksleistung stilllegen und nicht wettbewerbsfähige Strombezugsleistungen in Höhe von etwa 900 MW zum frühest möglichen Zeitpunkt kündigen. Ein Bestandteil des Programms ist die Stilllegung des Kernkraftwerks Mülheim-Kärlich (über die Inbetriebnahme hatte es immer wieder juristische Streitereien gegeben, das strom magazin berichtete, bitte lesen Sie hier). Unter Berücksichtigung bereits beschlossener Außerbetriebnahmen reduziert sich mit diesen Maßnahmen die Gesamtleistung des Kraftwerksparks der RWE Power einschließlich der Strombezugsverträge um etwa 5000 MW bis 2004. Den betroffenen Mitarbeitern würden an anderen Standorten im Konzern neue Aufgaben angeboten. Durch die rechtzeitige Inangriffnahme der entsprechenden Maßnahmen im Zusammenhang mit der Neustrukturierung des Konzerns zum 1. Oktober 2000 konnte die Anzahl der betroffenen Mitarbeiter auf 180 begrenzt werden.
Mehrere AKW könnten vorzeitig vom Netz gehen (Upd.)
Deutschlands Energiekonzerne und Stadtwerke prüfen laut einem Bericht die Abschaltung womöglich Dutzender konventioneller Kraftwerke im Zuge der Energiewende. Die Netzagentur warnte im Zuge dessen erneut vor Folgen für die Versorgungssicherheit und kündigte an, im Süden keine weiteren Abschaltungen zu dulden.
Opposition kritisiert Laufzeitverlängerung für Biblis B
Die Opposition in Hessen hat den Energiekonzern RWE wegen der Übertragung von Reststrommengen auf das Atomkraftwerk Biblis B scharf kritisiert. Sowohl Biblis als auch Mülheim-Kärlich müssten schon alleine wegen der kaum vorhandenen Erdbebensicherheit stillgelegt werden.
Schultz: Nordostdeutscher Energiekonzern wird begrüßt
Einstieg in den Ausstieg: Atomkonsens geschafft!
Berliner Zeitung: Veba will HEW-Anteile verkaufen