Robin Wood besetzt Förderturm von Schacht Konrad
Nachdem der niedersächsische Umweltminister in der vergangenen Woche grünes Licht für den Standort Schacht Konrad gegeben hatte, protestieren heute Aktivisten verschiedener Umweltschutz- und Anti-Atom-Organisationen am Förderturm des ehemaligen Erzbergwerks. Sie fordern einen Stopp des Genehmigungsverfahrens.

Um gegen das geplante Atommüll-Endlager Schacht Konrad zu demonstrieren, sind Aktivisten der Umweltorganisation Robin Wood, vom AntiCastorNetz Magdeburg sowie der Braunschweiger Anti-Atom-Gruppen heute auf den Förderturm des Werkgeländes in Salzgitter geklettert. In luftiger Höhe haben sie ein 120 Quadratmeter großes Protest-Transparent befestigt.
In der vergangenen Woche hat der Niedersächsische Umweltminister Jüttner den Planfeststellungsbeschluss vorgelegt und damit grünes Licht für den Standort Schacht Konrad gegeben. "Die niedersächsische Landesregierung hat das atomare Endlager Schacht Konrad genehmigt - trotz massiver Sicherheitsbedenken", kritisiert Bettina Dannheim, Energiereferentin von Robin Wood. "Die Auswahl dieses Standorts ist wissenschaftlich nicht begründet. Das Bergwerk in Salzgitter wurde nicht wegen seiner geologischen Eignung ausgewählt, sondern stand einfach zur Verfügung, nachdem dort die Erzförderung eingestellt worden war." Aus diesem Grund fordern die Umweltschützer die Minister Trittin und Jüttner auf, das Genehmigungsverfahren für Schacht Konrad in letzter Minute zu stoppen. Die Entscheidung für den Bau eines Endlager dürfe erst fallen, wenn nach allgemein akzeptierten wissenschaftlichen Kriterien ein geeigneter Standort gefunden worden sei.
Endlagerkriterium: Atommüll soll rückholbar sein
Die Frage nach der Lagerung von Atommüll könnte die dafür eingesetzte Kommission noch lange beschäftigen. Die Mitglieder besuchten am Montag das marode Atomlager Asse. Eines schien anschließend festzustehen: Die Fehler aus der Vergangenheit sollen nicht noch einmal begangen werden.
Dementi zu abgesenkten Sicherheitsstandards in Gorleben (Upd.)
Das Bundesumweltministerium hat nach eigenen Angaben keine fertigen Pläne zur Absenkung von Sicherheitsstandards im möglichen Atommüllendlager Gorleben. Damit wurde am Nachmittag die Meldung eines Fernsehsenders dementiert. In dem Magazinbericht hatte es geheißen, man senke die Standards auf Bitten der Atomindustrie.
Bundesländer wollen schlechte Strahlenschutz-Novelle weiter verwässern
Umweltschützer und Strahlenschutzfachleute zeigen sich alarmiert. Sie befürchten, dass der Bundesrat die Strahlenschutz-Novelle weiter verwässern will.