"PV-Klau": Unangenehme Begleiterscheinung des Solarenergie-Trends

Ein desillusionierendes Beispiel aus der Praxis findet sich in Gütersloh. Unter den zehn im Stadtgebiet existierenden Freiflächenanlagen ist der von 22 Gütersloher Bürgern betriebene Holler Solarpark am stärksten betroffen. Nicht weniger als sieben Mal schlugen die Täter hier bisher zu. Dabei ließen sie sich weder von einem nachträglich angebrachten, durch die Rahmen der Module gezogenen Alarmkabel abschrecken, noch durch die in einem nächsten Schritt über die Modulrahmen geschweißten fingerdicken Stahleisen. Obwohl die Betreiber trotz mittlerweile installierter Videoüberwachung mit weiteren Diebstahlversuchen rechnen und sich die Versicherungsprämie für die Anlage inzwischen vervierfacht hat, ist an ein Aufgeben nicht zu denken, da in diesem Falle Landeszuschüsse in Höhe von mehreren hunderttausend Mark zurückzuzahlen wären. Die Initiatoren des Solarparks, die inzwischen rund 50.000 Mark in Sicherheitsvorkehrungen investieren mussten, weisen darauf hin, dass die Kosten für einen verlässlichen Schutz von Photovoltaik-Modulen auf "dem Acker" die Vergütungen für den eingespeisten Solarstrom auf Dauer auffressen. Sie halten einen störungsfreien Betrieb von Freiflächenanlagen, deren Einrichtung sich etwa als Ergänzung in Windparks nach wie vor prinzipiell anbietet, ohne ständige Bewachung für äußerst riskant.
Diese Erkenntnis wird von den Verantwortlichen eines großen Energieversorgungsunternehmens bestätigt, das in NRW mehrere Photovoltaik-Freiflächenanlagen betreibt. Nachdem auch hier die Diebstähle Überhand nahmen, entschied man sich dazu, die Module der bestehenden Anlagen mit nicht lösbaren bzw. verschweißten Schrauben nachzurüsten. Auf die Errichtung weiterer Freiflächenanlagen, die gegenüber Dachanlagen größere Dimensionierungen zulassen, will man seitens des Energieversorgers auch zukünftig nicht verzichten. Bei Neubauprojekten sollen deshalb die gerade während der Bauphase besonders gefährdeten Objekte verstärkt geschützt werden. Zugleich wird auch hier eingeräumt, dass sich Photovoltaik-Anlagen, die auf abseits gelegenen Flächen installiert werden, gegen technisch versierte und mit geeignetem Werkzeug ausgestattete Kriminelle mit vertretbarem Aufwand kaum wirkungsvoll sichern lassen.
Auf die Frage nach dem entscheidenden Schutzfaktor bei der Planung neuer Photovoltaik-Anlagen auf Freiflächen kommen Betroffene und Experten zu einer einstimmigen Antwort. Rainer van Loon, Energieberater der Energieagentur NRW: "Die beste Vorsorge gegen eine ungewollte 'Nachfrage' ist ein geeigneter Standort innerhalb oder in unmittelbarer Nähe bestehender Siedlungen. Hier raten wir in der Regel zu fassadenintegrierten Anlagen oder zur Photovoltaik auf dem Dach. Anlagen, die an belebten Straßen oder an Stellen errichtet werden, an denen zu jeder Tageszeit eine soziale Kontrolle gegeben ist, sind erfahrungsgemäß deutlich weniger diebstahl- und vandalismusgefährdet. Das Motto bei der Standortplanung für Freiflächenanlagen heißt daher Solar-Siedlung statt Acker ".
4.500 Solarstrom-Anlagen zu spät angemeldet
Für Solarstrom-Anlagen besteht eine Meldepflicht, die viele Deutsche erst verspätet wahrgenommen haben. Dadurch könnten laut Linksfraktion auf einige Rückzahlungen im sechsstelligen Bereich zukommen. Warum die Anlagen nicht angemeldet wurden, ist auch der Bundesregierung ein Rätsel.
Zu wenig Solaranlagen - Vergütungssätze bleiben unverändert
Die Vergütungssätze für Solaranlagen werden erstmals nicht gekürzt, weil der Zubau neuer Anlagen stark zurückgegangen ist. Die Höhe der Einspeisevergütung bleibt damit für das Folgequartal unverändert. Haben die vergangenen Kürzungen durch die Bundesregierung den Zubau nun gänzlich ausgebremst?
Bundesrat verabschiedet Energiegesetz
Stimmen zur Verabschiedung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG)