Pfister beharrt auf längeren AKW-Laufzeiten
Die baden-württembergische Landesregierung macht ihre Klimaschutzziele vom Fortbestand der Atomenergie abhängig. Ohne eine längere Laufzeit für bestehende und sichere Atomkraftwerke seien die Ziele in der Klimapolitik nicht erreichbar, meint Wirtschaftsminister Ernst Pfister (FDP).

Stuttgart (ddp/sm) - Pfister bekräftigte diese Position anlässlich der abgeschlossenen Anhörungen zum baden-württembergischen Energiekonzept, das bis Ende des Jahres verabschiedet werden soll.
Der im Januar von Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) und Pfister vorgelegte Entwurf für das Energiekonzept sieht vor, den Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung im Land bis zum Jahr 2020 auf mindestens 20 Prozent zu erhöhen. 30 Prozent des Stroms sollen dann aus fossilen Brennstoffen erzeugt, 50 Prozent weiter über die Kernkraft abgedeckt werden.
Pfister betonte, diese Formel sei "tragfähig". Die Landesregierung gebe damit im Gegensatz zur Bundesregierung eine Antwort auf die Frage, wie die Versorgung mit Strom auch künftig sichergestellt werden könne. Im November will das Kabinett abschließend über das Energiekonzept beraten. Auch andere Bundesländer haben eigene Konzepte für die langfristige Energiepolitik entwickelt, darunter Bayern, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein.
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