Oettinger: Verlängerung der AKW-Laufzeiten unerlässlich
Auch der baden-württembergische Ministerpräsident Günther H. Oettinger plädierte in dieser Woche für eine Weiterführung der Nutzung der Atomenergie zur Stromerzeugung. Nur so könne die Energieversorgung gesichert werden, sagte er in Stuttgart und setzte sich gleichzeitung für eine Effizienzsteigerung ein.

Stuttgart (red) - "Die Einsparung und der effiziente Einsatz von Energie müssen am Anfang jeder verantwortlichen Energiepolitik stehen und mittelfristig eine noch größere Rolle bei der Sicherung einer zuverlässigen Stromversorgung spielen", sagte der baden-württembergische Ministerpräsident Günther H. Oettinger kürzlich bei der Inbetriebnahme einer Photovoltaikanlage in Weil. Politik, Wirtschaft und Wissenschaft müssten gemeinsam ihre Anstrengungen verstärken.
Um zwischenzeitlich die Energieversorgung sicherzustellen, sei jedoch die Verlängerung der Laufzeiten von deutsche Kernkraftwerken unerlässlich, betonte Oettinger. "Wer jetzt Kernkraftwerke abschaltet, muss stattdessen die Verbrennung fossiler Brennstoffe hochfahren und erhöht den Kohlendioxydausstoß." Laut Oettinger kommen derzeit etwa 60 Prozent des in baden-württembergischen Haushalten und Unternehmen verbrauchten Stroms aus der Kernkraft. In etwa sieben Jahren seien jedoch drei von derzeit fünf Kernkraftwerken im Südwesten abgeschaltet. Erneuerbare Energiequellen könnten diese Versorgungslücke nicht schließen, bemerkte Oettinger. Mittelfristig seien damit nur etwa 20 Prozent der heute produzierten Strommenge zu erzielen.
Oettinger ist überzeugt davon, dass die Windkraft aufgrund der topographischen und meteorologischen Bedingungen im Land schon bald an ihre Grenzen stoße. Die so genannte kleine Wasserkraft sei ebenfalls weitgehend ausgereizt. Durch den Bau eines neuen Kraftwerkes bei Rheinfelden werde zwar die große Wasserkraft weiter ausgebaut, aber auch dort könne nach dem Bau in etwa acht Jahren lediglich ein Teilbeitrag zur Gesamtversorgung erzielt werden. "Auch mit Biomasse und Geothermie werden die erneuerbaren Energiequellen aus heutiger Sicht die Versorgungslücke insgesamt nicht schließen können", unterstrich Oettinger seine Auffassung.
Deutsche Kernkraftwerke dürften erst vom Netz, wenn die Lücke in der Energieversorgung beispielsweise durch umfassende Konzepte für mehr Energieeffizienz und Einsparungen geschlossen werden kann, fasste Oettinger zusammen.
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