Nachhaltige Entwicklung: Deutschland kommt gut voran
Bundesumweltminister Jürgen Trittin und der Präsident des Umweltbundesamtes, Prof. Dr. Andreas Troge, haben heute in Berlin eine Studie des Umweltbundesamtes zur nachhaltigen Entwicklung in Deutschland vorgestellt.

Die Bundesrepublik ist in den vergangenen Jahren auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung gut vorangekommen - Luft, Wasser und Boden sind deutlich sauberer geworden. Zentrale politische Weichenstellungen, etwa im Rahmen der Energiewende, wurden von der Bundesregierung vorgenommen. In einigen Bereichen, darunter beim Schutz der biologischen Vielfalt und der Flächeninanspruchnahme, muss aber noch eine Trendwende erreicht werden. So lautet das Fazit der vom Umweltbundesamt (UBA) erarbeiteten zweiten Zukunftsstudie "Nachhaltige Entwicklung in Deutschland - die Zukunft dauerhaft umweltgerecht gestalten", die von Bundesumweltminister Jürgen Trittin gemeinsam mit UBA-Präsident Prof. Dr. Andreas Troge heute in Berlin vorgestellt wurde.
Die Studie, so Trittin, sei weder Bilanz noch Prognose, sondern stelle verschiedene Szenarien dar und zeige Handlungsmöglichkeiten auf. "Wir sind auf dem richtigen Weg", kommentierte Trittin das Ergebnis.
"Der Beitrag des Umweltbundesamtes möchte helfen, aussichtsreiche Entwicklungspfade von weniger aussichtsreichen zu unterscheiden", ergänzte Troge. Die Studie belege, dass "eine dauerhaft umweltgerechte Entwicklung" in Deutschland möglich sei. "Genieße jetzt, zahle später - das ist die falsche Devise", so der UBA-Präsident. Die Energie- und Materialeffizienz zu erhöhen und persönliche Verhaltensweisen zu ändern seien dabei kein Selbstzweck - Länder wie Deutschland müssten auch Entfaltungsmöglichkeiten für die weniger entwickelten Länder schaffen.
Im Klima- und Energiebereich konstatiert die Studie eine erhebliche Effizienzsteigerung und eine Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Energieverbrauch. Während zwischen 1990 und 2000 das Bruttoinlandsprodukt um elf Prozent wuchs, sank der Energieverbrauch um fünf Prozent. So hat die Bundesrepublik eine Emissionssenkung der sechs im Kyoto-Protokoll genannten Treibhausgase um über 18 Prozent erreicht - mehr als 85 Prozent der Reduktionsverpflichtung von 21 Prozent bis 2012. Deutschland steht damit im Klimaschutz ganz vorn.
Es ist nach Angaben des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) gelungen, den CO2-Ausstoss in den privaten Haushalten seit Ende der 90er Jahre zu senken. Der Rückgang lag im Jahr 2000 im Vergleich zu 1990 bei rund 11,5 Prozent. Bis Mitte des vorigen Jahrzehnts war hier noch ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen.
"Unsere Bilanz kann sich sehen lassen, nicht nur beim Klimaschutz, auch bei der Luftreinhaltung, im Naturschutz und beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Allein innerhalb von drei Jahren wurde die Windkapazität in Deutschland verdreifacht. Ein Drittel des Windstroms in der Welt wird bei uns produziert", sagte Bundesumweltminister Trittin.
Die Studie liegt als Kurzfassung im PDF-Format vor (http://www.umweltdaten.de/down-d/naeninde.pdf).
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