NABU warnt Grüne vor Nachgiebigkeit in Atomausstiegsdebatte

deutschen Reaktoren vom Netz gehen würde"; kritisierte NABU-Bundesgeschäftsführer Gerd Billen. Wenn der Atomausstieg in dieser Legislaturperiode nicht dadurch begonnen werde, dass Kraftwerke tatsächlich stillgelegt werden, sei dies das Ende der Glaubwürdigkeit dieser Bundesregierung, so Billen weiter. Die
Festlegung auf 30 Jahre Gesamtlaufzeit sei zudem ohne erkennbaren Zwang geschehen, da nach selbst nach Rechtsgutachten der Bundesregierung eine entschädigungsfreie Stillegung bereits nach 25
Betriebsjahren möglich sei.
NABU-Geschäftsführer Billen wies darüber hinaus auf den Zusammenhang zwischen Atomausstieg und Atommüllentsorgung hin. Die Bundesregierung müsse mit erheblichen Widerständen aus den Reihen von
Anti-Atomkraft-Gruppen und Umweltverbänden gegen Ihre Entsorgungspläne rechnen, wenn es bei diesen langen Ausstiegsfristen bleibt. "Wenn die Bundesregierung bei uns um Akzeptanz für die anvisierten Übergangslösungen zur Atommüllentsorgung werben will, muss sie wissen, dass kurze Restlaufzeiten hierfür die Voraussetzung sind", so Billen. Standortnahe Zwischenlager mit Aufnahmekapazitäten von 20 Betriebsjahren oder gar mehr werde der NABU ebenso wenig akzeptieren wie die Wiederaufnahme von Transporten abgebrannter Brennelemente, solange deren Kontaminationsfreiheit nicht garantiert
werden könne.
Atomgegner verspüren Aufwind nach Mega-Demos
Nach den großen Demonstrationen mit rund 140.000 Teilnehmern am Wochenende sehen sich Atomkraftgegner im Aufwind. Die hohe Beteiligung zeige, dass der Protest gegen die von der schwarz-gelben Bundesregierung angestrebte Laufzeitverlängerung inzwischen "aus der Mitte der Bevölkerung" komme.
Parteienstreit über Atomkraft geht weiter
Angesichts der anhaltenden Vorstöße aus der Union für eine verstärkte Nutzung der Kernenergie fordern die Grünen von der SPD-Spitze ein klares Bekenntnis zum Atomausstieg. In der Union mehren sich derweil die Stimmen, die einen Rückzug aus dem Atomausstieg fordern. Auch die Industrie will hier ein Umdenken.
NABU und Greenpeace fordern erneut Ausstieg aus der Atomkraft