Millionen Haushalte können kaum die Stromrechnung bezahlen
Millionen deutsche Haushalte haben einem Bericht zufolge massive Probleme beim Begleichen ihrer Stromrechnung. In mehr als sechs Millionen Mahnverfahren kündigten die Stromlieferanten 2011 laut einem Bericht der Zeitung "taz" vom Mittwoch an, den Strom abzustellen. Für das laufende Jahr dürften die Zahlen noch gestiegen sein.

Berlin (AFP/dapd/red) - 312.000 Haushalten und Unternehmen sei die Stromversorgung tatsächlich gekappt worden, berichtete die Zeitung unter Berufung auf einen noch unveröffentlichten Bericht der Bundesnetzagentur, die sich auf Anfrage nicht näher äußern wollte.
Wann wirklich der Strom abgestellt wird
Mit dem Abstellen des Stroms wird dem Bericht zufolge ab Ausständen von rund 120 Euro gedroht. Die meisten Verbraucher hätten anschließend gezahlt oder sich mit dem Versorger über die Stundung der Stromkosten geeinigt, berichtete die "taz" unter Berufung auf die Bundesnetzagentur. Demnach befragte die Bundesnetzagentur für den Bericht erstmals alle Lieferanten und Netzbetreiber nach Versorgungsunterbrechungen.
Strom wird für viele Menschen zum Luxusgut
Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hatte im Februar mitgeteilt, 2010 hätten Energieversorger in dem bevölkerungsreichsten Bundesland über drei Millionen Mal die Zahlung von Stromrechnungen angemahnt. 340.000 Haushalten sei die Sperrung des Anschlusses angedroht worden, 62.000 Kunden sei der Strom tatsächlich abgestellt worden. Preiserhöhungen bei Strom und Gas in Höhe von durchschnittlich 15 Prozent hätten Energie für viele Haushalte "zur unbezahlbaren Ware" werden lassen, kritisierten die Verbraucherschützer.
Anbieterwechsel bleibt Bedürftigen oft verwehrt
Problematisch ist weiterhin, dass viele Bedürftige den Stromanbieter gar nicht wechseln können, womit ihnen eine wichtige Einsparmöglichkeit verwehrt bleibt. Denn zum Wechsel wird meist eine ausreichende Bonität vorausgesetzt, die auf Transferleistungen angewiesene Menschen in der Regel nicht gewährleisten können.
Teure Grundversorgung: Steuersenkung verpufft wegen Preissteigerungen
Weil In der Grundversorgung die Preise seit Beginn des Jahres gestiegen sind, bringt auch die Senkung der Mehrwertsteuer keinen großen Vorteil mehr für betroffene Kunden. Verivox hat die Preise genauer analysiert.
Strompreise: im Osten günstiger - im Westen teurer
Die Strompreise sind in den letzten zwölf Monaten im Osten gesunken und im Westen gestiegen, zeigt der Verbraucherpreisindex von Verivox. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten zahlen die Deutschen in den neuen Bundesländern demnach den kleineren Preis.
Ökostrom-Umlage wird wohl auf hohem Niveau bleiben
Aufgrund der Förderung erneuerbarer Energien müssen die Verbraucher in Deutschland auch über das Jahr 2013 hinaus mit hohen Stromkosten rechnen. Für 2014 prognostizierten die Übertragungsnetzbetreiber am Donnerstag eine Ökostrom-Umlage zwischen 4,89 Cent und 5,74 Cent pro Kilowattstunde.
Warum nicht alle Stromanbieter die Preise erhöhen
Deutschland erlebt die stärkste Strompreiswelle seit Jahren; 468 Anbieter haben höhere Preise angekündigt. Doch nicht alle Versorger erhöhen die Preise, die Erhöhungen fallen sehr unterschiedlich aus, obwohl die Bedingungen durch die staatlichen Eingriffe doch für alle gleich scheinen. Woran liegt das?
010040 schaltet Anwalt gegen Kunden ein
Derzeit bekommen einige Call-by-Call-Nutzer, die sich über die 010040 beschwerten, Post vom Anwalt. Darin werden sie aufgefordert, ihre Beschwerde über falsche Preisansagen zurückzuziehen, andernfalls könnten strafrechtliche Konsequenzen drohen.