Letzter Schliff: HEW und Vattenfall starten gemeinsamen Energiehandel im Januar

Die Hamburgische Electricitäts-Werke AG, Hamburg, und Skandinaviens größter Energiekonzern, die Vattenfall AB, Stockholm, werden an der gemeinsamen Energiehandelsgesellschaft jeweils zur Hälfte beteiligt sein. Die Aufsichtsgremien beider Unternehmen haben das Jointventure bestätigt. Die Genehmigung der europäischen Kartellbehörden steht noch aus. Nordic Powerhouse erwartet bis Ende 2001 ein Handelsvolumen, das 20 Prozent am Handelsvolumen im deutschen Strommarkt entspricht. Damit strebt Nordic Powerhouse unter den deutschen Energiehandelsunternehmen eine Position unter den Top 3, im europäischen Vergleich die Position der Top 5 an.
Nordic Powerhouse wird seinen Sitz in der Ludwig-Erhard-Straße 18 in Hamburg haben. Die Gesellschaft soll physische und derivative Handelsgeschäfte auf europäischen Märkten und an allen relevanten Energiebörsen realisieren. In dem neuen Trading Floor werden 50 Mitarbeiter, davon 20 Händler, beschäftigt sein. Die künftige Belegschaft besteht aus dem bisherigen HEW-Energiehandel, Mitarbeitern der HEW-Tochter VASA Energy und Händlern des Vattenfall-Konzerns. Mittelfristig ist auch der Handel mit neuen Derivaten geplant, wie beispielsweise Wetter-Derivate und Emissionszertifikate. Handelspartner werden andere große Handelshäuser und Banken sein. Neben dem Geschäftsbereich Handel wird es einen zweiten wesentlichen Geschäftsbereich Sales & Marketing geben, der sich an Strom-Vertriebsgesellschaften richten wird. Angeboten werden Handelsdienstleistungen wie Portfoliomanagement, Risk-Management, Börsenzugangsservice und Marktanalyse. Das sind Maßnahmen zur Preisabsicherung und Preisoptimierung innerhalb definierter Risikorahmen.
Vattenfall Handel unter neuem Namen
Die Vattenfall Handelseinheiten in Hamburg (bisher Vattenfall Europe Trading) und Stockholm (bisher Supply & Trading) wurden zusammengelegt, jetzt agiert der Energiehandel der Vattenfall-Gruppe unter dem Namen Vattenfall Trading Services. Sitz des Unternehmens ist Hamburg, in Stockholm verbleibt ein regionales Büro.
In den kommenden Jahren müssen die deutschen Kraftwerksbetreiber ihren Anlagenpark modernisieren. Alte Kohleanlagen und AKWs werden abgeschaltet. Anlagen zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien und effiziente GuD-Kraftwerke werden neu gebaut. Wichtig für die Branche: Ein breiter Mix.
HEW und Vattenfall gründen Nordic Powerhouse
HEW im Wettbewerb gut positioniert