Kiew fordert erneut Milliarden von Gazprom
Im Streit mit Russland erhebt die Ukraine erneut eine Milliardenforderung gegen den russischen Gaskonzern Gazprom. Der Wirtschaftsstreit zwischen den beiden Ländern ist 2014 mit der Annektierung der Krim durch Moskau ausgebrochen.

Moskau/ Kiew - Im Wirtschaftskrieg zwischen Russland und der Ukraine erhebt die Kiewer Regierung eine weitere Milliardenforderung gegen den russischen Gasriesen Gazprom. Die ukrainische Kartellbehörde verlange 171,9 Milliarden Griwna (ca. 5,8 Milliarden Euro), weil Gazprom seine Monopolstellung beim Transit von Erdgas durch das Nachbarland ausnutze. Das teilte Gazprom am Mittwoch in Moskau mit bei der Vorlage des Geschäftsberichts für das erste Quartal 2017. Das Justizministerium in Kiew habe deshalb den Gazprom-Anteil am Gemeinschaftsunternehmen Gastransit gesperrt.
Konflikt seit der Annektierung der Krim
Seit Moskau 2014 die Krim annektiert hat und pro-russische Separatisten in der Ostukraine militärisch unterstützt, tragen Kiew und Moskau ihren Konflikt auch wirtschaftlich aus. Es gibt gegenseitige Importverbote, der Flugverkehr wurde eingestellt.
Naftogaz will aus Verträgen aussteigen
Vor einem Schiedsgericht in Stockholm hat der ukrainische Staatskonzern Naftogaz darauf geklagt, aus den Abnahmeverträgen für russisches Gas entlassen zu werden. Gazprom fordert, dass die Ukraine die Verträge erfüllt und Strafe zahlt. Der Streitwert aller Klagen und Gegenklagen übersteigt nach Presseberichten 70 Milliarden Euro.
EU und Gazprom einigen sich – Milliardenstrafe abgewendet?
Zwischen Gazprom und der EU-Kommission herrschte jahrelang Streit. Die Brüsseler Behörde zeigte sich misstrauisch hinsichtlich der Energiemacht der Firma und der Einhaltung der in der EU geltenden Wettbewerbsregeln.
Gasstation in Österreich explodiert – Gasexporte unterbrochen
Wegen einer Explosion an einer Gasstation in Österreich kommt es zu Störungen bei der Gasversorgung im Süden und Südosten Europas. Bei der Station handelt es sich um einen wichtigen Knotenpunkt, über den etwa Gas aus Russland nach Italien verteilt wird.
Opec: Krisen treiben Energiepreise in die Höhe
Die Energiepreise werden laut Opec insgesamt teurer werden. Die Kämpfe im Irak und der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine haben sich bereits auf die internationalen Ölpreise ausgewirkt. Die USA konnte indessen durch das umstrittene Fracking die Versorgung aus eigenen Quellen steigern.
Niedrige Energiekosten erwartet
Bei den Energiekosten könnten Verbraucher in diesem Jahr Glück haben. Durch den milden Winter wurde weniger Gas und Heizöl verbraucht, zusammen mit den stabilen Preise könnten Mieter hohe Rückzahlungen erhalten. Derzeitige politische Spannungen lassen allerdings keine Aussagen für die Zukunft zu.
Krim-Krise: Energiepreise könnten steigen
Der Präsident des Bundesverbands Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Anton Börner, hat mögliche Wirtschaftssanktionen gegen Russland als eine "Katastrophe" bezeichnet. Börner rechnet auch mit einem Ansteigen der Energiepreise, wenn die Spannungen um die Krim-Krise anhalten. Einen Lieferstopp hält er jedoch für unwahrscheinlich.