Jugendliche wünschen sich mehr Information zu Atomkraft
Fragen zur Atom- und Energiepolitik stoßen bei Schülern und Jugendlichen in Deutschland auf großes Interesse. Das belegt eine Forsa-Umfrage unter Jugendlichen zwischen 12 und 16 Jahren, die das Umweltministerium drei Monate vor dem 20. Jahrestag des Reaktorunfalls von Tschernobyl in Auftrag gab.

Berlin (red) - Gefragt wurde nach dem Kenntnisstand der Jugendlichen zu Tschernobyl und zu ihren Einstellungen zur Atomenergie.
72 Prozent der befragten Jugendlichen sind dafür, dass im Schulunterricht die Themen Atomkraft und Energieversorgung stärker berücksichtigt wird. "Die Umfrage zeigt, wie groß das Interesse von Jugendlichen an Energiefragen ist. Gerade die verheerende Katastrophe von Tschernobyl bietet Lehrern eine gute Möglichkeit, dieses Thema auch im Schulunterricht aufzugreifen", kommentierte Umweltminister Sigmar Gabriel. Er kündigte gleichzeitig Materialien für Lehrkräfte an, die unterschiedliche Aspekte der Atompolitik technisch, energiepolitisch, aber auch im Hinblick auf die "Fairness kommenden Generationen gegenüber" thematisieren.
Weitere Ergebnisse der Umfrage: 45 Prozent der befragten Jugendlichen meinen, das Tempo des Atomausstiegs solle beibehalten werden, 36 Prozent möchten ihn sogar noch beschleunigen. Drei Viertel der Jugendlichen halten das mit der Atomkraft verbundene Risiko für zu hoch. Nur ein Drittel der Jugendlichen zwischen 12 und 16 Jahren kann sagen, um was es sich bei Tschernobyl handelt bzw. was dort passiert ist. Von den 12-Jährigen wissen dies nur elf Prozent, von den 16-Jährigen immerhin 59 Prozent. Ostdeutsche Jugendliche zeigen sich über Tschernobyl etwas besser informiert als die westdeutschen Jugendlichen.
Talfahrt bei RWE und Eon: Gibt es noch Lichtblicke?
Die beiden Stromriesen RWE und Eon stecken in der Klemme. Beim Umstieg auf erneuerbare Energien hinken beide Firmen hinterher. Werden das bald die Stromkunden mit steigenden Preisen ausbaden müssen?
Kabinett segnet Ökostrom-Reform ab
Wie geht es weiter mit dem Ökostrom-Ausbau in Deutschland? Lange konnten sich Bund und Länder nicht einigen, aber nun hat sich die EEG-Reform auch ihren Weg durch das Bundeskabinett gebahnt.
Koalion streitet weiter um Atomkraft
Das Festhalten am Atomausstieg sorgt in der großen Koalition nach wie vor für Streit. Während führende Unions-Politiker sich am Wochenende erneut für eine intensivere Nutzung der Kernkraft stark machten, beharrten Spitzenvertreter von SPD auf dem vereinbarten Abschied von der Atomenergie.
Sonderbriefmarke unterstützt Klimaschutzprojekte
Die Post gibt künftig eine Sonderbriefmarke heraus, von der jeweils 25 Cent in Klimaschutzprojekte gehen. Sie hat einen Wert von 55 Cent und wird für 80 Cent verkauft. Damit könne jeder einen kleinen Beitrag zum Umweltschutz leisten, kommentierte Umweltminister Gabriel.
Gabriel: Mehr Wettbewerb und gerechtere Endlager-Verteilung
In einem Interview mit der in Oldenburg erscheinenden "Nordwest-Zeitung" forderte Umweltminister Sigmar Gabriel neben mehr Wettbewerb auf dem Strommarkt auch eine gerechtere Verteilung der Lasten bei der geplanten Endlagerung für Atommüll. Hessen beispielsweise sollte als erstes einen Standort benennen.