Inflation erstmals seit April 2016 auf dem Rückzug
Zum ersten Mal seit etwa einem Jahr ist die Inflation in Deutschland rückläufig. Zwar mussten Verbraucher im März mehr für Benzin, Heizöl und Nahrungsmittel zahlen als im Vorjahr, Gas und Pauschalreisen waren aber günstiger.

Wiesbaden - Die Inflation in Deutschland ist erstmals seit rund einem Jahr wieder auf dem Rückzug. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes lag die Jahresteuerungsrate im März bei 1,6 Prozent. Die Wiesbadener Behörde bestätigte damit am Donnerstag vorläufige Daten.
Im Februar hatten höhere Energie- und Nahrungsmittelpreise die Rate noch auf 2,2 Prozent gemessen am Vorjahr getrieben. Zum letzten Mal waren die Verbraucherpreise im April 2016 gesunken - auf damals minus 0,1 Prozent.
Energie wurde teurer – Pauschalreisen günstiger
Zwar mussten Verbraucher auch im März mehr für Energie (plus 5,1 Prozent) und Nahrungsmittel (plus 2,3 Prozent) zahlen als im Vorjahr. Vor allem leichtes Heizöl (plus 25,2 Prozent) und Sprit (plus 11,9 Prozent) wurden teurer. Allerdings schwächte sich der Preisanstieg deutlich ab, Gas war sogar billiger als im Jahr zuvor. Ohne Berücksichtigung der Energie hätte die Inflationsrate im März der Behörde zufolge bei 1,2 Prozent gelegen.
Hinzu kommt ein weiterer Effekt: Weil Ostern in diesem Jahr anders als 2016 im April liegt, waren Pauschalreisen im März 7,1 Prozent günstiger als im Vorjahr.
Einschätzung: Inflation wird tendenziell sinken
Nach Einschätzung von Ökonomen dürfte die Jahresteuerungsrate tendenziell weiter sinken. Gegenüber dem Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im März um 0,2 Prozent.
Inflation im Euroraum bleibt unter dem EZB-Zielwert
Nach früheren Angaben der europäischen Statistikbehörde Eurostat lag auch die Inflation im Euroraum im März mit 1,5 Prozent unter dem EZB-Zielwert von knapp unter zwei Prozent, bei der die Notenbank Preisstabilität gewahrt sieht.
Weil die Währungshüter dieses Ziel seit Jahren verfehlen, versuchen sie mit viel billigem Geld nachzuhelfen. Diese Politik ist vor allem in Deutschland umstritten, auch weil sie Sparer belastet.
Zuletzt hatten Spekulationen die Runde gemacht, die Notenbank könnte noch vor Jahresende die Zinsen erhöhen. EZB-Chef Mario Draghi erteilte diesen jedoch jüngst eine Absage: "Eine Neubewertung unserer derzeitigen Geldpolitik ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht angemessen."
Mehrwertsteuersenkung und Energiepreise dämpfen Inflation
Die Energiepreise sind im Juli 2020 gegenüber dem Vorjahresmonat gesunken, teilte das Statistische Bundesamt mit. Das hat sich dämpfend auf die Inflation ausgewirkt. Der Preisanstieg beim Strom hat sich demnach verlangsamt.
20 Jahre: Preisentwicklung bei DSL, Energie und anderen Gütern
Die Preisentwicklung von DSL- und Mobilfunkverträgen ist unter vielen anderen Produkten im 20-Jahres-Vergleich tatsächlich erfreulich, zeigt eine Studie. Ganz anders sieht es da beispielsweise im Energiebereich aus.
Inflation steigt auf höchsten Stand seit 2012
Um 2,2 Prozent ist die Inflation in Deutschland im Februar gestiegen. Eine so hohe Rate wurde zuletzt im August 2012 gemessen. Vor allem Nahrungsmittel und Energie sind teurer geworden.
Gestiegene Energiepreise treiben Inflation in die Höhe
Durch die gestiegenen Energiepreise hat die Inflationsrate erneut einen kräftigen Sprung gemacht. Mit 1,9 Prozent hat sie damit den höchsten Wert seit Juli 2013 erreicht. Experten gehen aber von einem vorübergehenden Phänomen aus.
Höhere Energiekosten zum Jahreswechsel
Die Energiekosten sind insgesamt wieder angestiegen. Das geht zu einem großen Teil auf die höheren Ölpreise zurück. Besonders bemerkbar macht sich das bei den Kosten für Heizöl, Benzin und Diesel.