Heute in WISO: Müller kündigt Task Force für Strommarkt an

Hintergrund sind zahlreiche Beschwerden über massive Behinderungen beim Wechsel des Stromanbieters. Diese Schwierigkeiten haben mittlerweile dazu geführt, dass viele freie Stromanbieter in ihrer Existenz bedroht sind. Zuletzt hat die Zweitausend Stromvertrieb AG aus Porta Westfalica vergangenen Donnerstag Insolvenzantrag gestellt. Deswegen hält der Vorsitzende des Verbandes der freien Energiedienstleister, Robert Kyrion, die Liberalisierung des Strommarktes bereits für gescheitert. "Die Strommarktliberalisierung ist ein reiner Papiertiger." Maßnahmen mehr als zwei Jahre nach Beginn der Liberalisierung hält Kyrion für zu spät.
Wirtschaftsminister Müller geht dagegen davon aus, dass die Probleme auf dem Strommarkt dieses Jahr mit Hilfe der Task Force gelöst werden. Wechselwillige Kunden, die von ihrem früheren Versorger mit überhöhten Gebühren oder sogar Stromabschaltungen bedroht werden, rät Müller, sollen sich bei ihm melden: "Ich würde solche Unternehmen in der nächsten Rede sofort öffentlich an den Pranger stellen."
Stromtarif: Preisunterschiede bis zu 28 Prozent
Mit der Liberalisierung des Strommarktes haben Verbraucher seit 1998 die freie Wahl bei den Stromanbietern. Das hat den Wettbewerb angekurbelt und das Sparpotenzial vergrößert. Dennoch bezieht noch rund ein Drittel der Deutschen ihren Strom vom häufig teuersten Grundversorger.
Österreichische Haushalte könnten 400 Millionen sparen
Auch in Österreich verschenken die Verbraucher jede Menge Geld, weil sie die Möglichkeiten nicht nutzen, die ihnen die Liberalisierung des Energiemarkts bietet. Allerdings lässt bei unseren Nachbarn auch der Wettbewerb noch zu wünschen übrig, was unter anderem an vielen "Überkreuzbeteiligungen" liegt.
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