Greenpeace warnt mit Großbilddia am Castor-Verladekran
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hält die deutschen Stromkonzerne für ignorant, weil sie für kommende Woche einen Transport von Atommüll ins niedersächsische Gorleben planen.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat heute früh auf die stark bewachte Halle des Castor-Verladekrans im wendländischen Dannenberg ein Großbilddia projiziert. Zusammen mit den Firmenlogos der vier großen Stromkonzerne E.ON, RWE, EnBW und HEW stand in großen leuchtenden Buchstaben: "Wir ignorieren die Sicherheit. Wir gefährden Menschen. Wir lassen die Polizei die Drecksarbeit machen – Stop Castor!" Greenpeace will mit der Aktion gegen den Castor-Transport aus der französischen Atomanlage La Hague ins niedersächsische Zwischenlager Gorleben demonstrieren, den die vier Stromkonzerne für nächste Woche planen.
"Es ist unerträglich, wie arrogant die Stromkonzerne Vorschriften missachten und Sicherheitsbedenken vom Tisch fegen", wird Veit Bürger, Greenpeace-Energieexperte deutlich. Die sechs Castorbehälter, die voraussichtlich Anfang nächster Woche nach Gorleben transportiert werden, enthalten Abfälle, die bei der Wiederaufarbeitung in der Atomfabrik in La Hague entstehen.
Fonds zur Atommüll-Entsorgung: Chefin meldet positive Entwicklung
Die Atommüll-Entsorgung wird Milliarden Euro kosten. Die großen Atomkonzerne haben daher vor knapp zwei Jahren Gelder in einen Staatsfonds überwiesen. Laut der Vorstandschefin des Fonds ist die Finanzierung mit hoher Wahrscheinlichkeit sichergestellt.
Behörde: Atommüll-Zwischenlager sind über Laufzeit hinaus sicher
Die Suche nach einem Endlager für Atommüll wurde gerade erst neu aufgerollt, erst 2031 soll planmäßig ein Standort bestimmt werden. Die Laufzeit der Zwischenlager endet aber in den 2030er Jahren. Laut dem Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit sind die Lager aber auch darüber hinaus weiterhin sicher.
Greenpeace und BI kippen 30 Tonnen Kartoffeln vor das Zwischenlager Gorleben
Die Wände des Atommüll-Zwischenlagers Gorleben seien zu dünn und deshalb sei der Bau maximal als Kartoffelscheune geeignet. Diese Auffassung wollten Umweltschützer heute verdeutlichen und kippten deshalb eine ganze Menge Kartoffeln vor das Lager.
Gorleben: Greenpeace und BI stellen Antrag auf Widerruf der Genehmigungen
Im Hinblick auf die Terroranschläge auf Amerika fordern die Umweltschutzorganisation Greenpeace und die Rechtshilfe Gorleben eine Aufhebung der Genehmigung für Atomtransporte nach Gorleben.
Atomtransporte rollen derzeit durch Deutschland
Heute Nacht ist im niedersächsischen Brunsbüttel ein Castor-Transport in Richtung Frankreich gestartet. Er rollt derzeit durch Deutschland und konnte auch von Aktivisten der Umweltschutzorganisation nur für etwa eine Stunde aufgehalten werden.