Greenpeace und BI kippen 30 Tonnen Kartoffeln vor das Zwischenlager Gorleben
Die Wände des Atommüll-Zwischenlagers Gorleben seien zu dünn und deshalb sei der Bau maximal als Kartoffelscheune geeignet. Diese Auffassung wollten Umweltschützer heute verdeutlichen und kippten deshalb eine ganze Menge Kartoffeln vor das Lager.

Aus Protest gegen den bevorstehenden Castor-Transport, haben 20 Aktivisten von Greenpeace und der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg vor dem Eingang des atomaren Zwischenlagers 30 000 Kilogramm Kartoffeln abgeladen. An das Tor schweißten sie eine Metallplatte mit der Aufschrift: "Atommüll-Lager Gorleben: So sicher wie eine Kartoffelscheune. Stop Castor!" Auf dem Berg mit Kartoffeln stecken gelbe Fahnen und ein Transparent mit gleicher Aufschrift. Der Zug mit Atommüll soll in etwa zehn Tagen aus Frankreich nach Gorleben rollen.
"Das Atommülllager Gorleben ist nicht mehr als ein Sicht- und Regenschutz", sagt Mathias Edler, Sprecher der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg. "Aus Sicht der wendländischen Bauern taugt die Halle allenfalls als Kartoffellager. Die Castorbehälter enthalten vergleichbar viel Radioaktivität wie bei der Tschernobyl-Katastrophe in die Umwelt gelangt ist. Unglaublich, dass sie quasi unter freiem Himmel lagern. Bei Flugzeugabstürzen oder gezielten Angriffen würde die Halle wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen. Auch die Behälter sind nicht ausreichend gegen Anschläge geschützt."
Behörde: Atommüll-Zwischenlager sind über Laufzeit hinaus sicher
Die Suche nach einem Endlager für Atommüll wurde gerade erst neu aufgerollt, erst 2031 soll planmäßig ein Standort bestimmt werden. Die Laufzeit der Zwischenlager endet aber in den 2030er Jahren. Laut dem Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit sind die Lager aber auch darüber hinaus weiterhin sicher.
Bundestag winkt Endlager-Gesetz durch
Um neue Kriterien für die Suche nach einem Atommüll-Endlager zusammenzustellen, berieten Wissenschaftler, Umweltschützer und Politiker über Jahre hinweg. Der Bundestag winkte ein aktuelles Regelwerk für den künftigen Standort durch.
Nächtliche Greenpeace-Aktion gegen E.ON-Atomtransport nach Sellafield
Heute Nacht ist aus dem niedersächsischen Kernkraftwerk Unterweser ein Transport von abgebrannten Brennelementen in die englische Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield gestartet. Greenpeace hat dagegen protestiert.
Gorleben: Greenpeace und BI stellen Antrag auf Widerruf der Genehmigungen
Im Hinblick auf die Terroranschläge auf Amerika fordern die Umweltschutzorganisation Greenpeace und die Rechtshilfe Gorleben eine Aufhebung der Genehmigung für Atomtransporte nach Gorleben.
Trittin: Atomausstieg bringt massive Entlastungen für Gorleben
Bundesumweltminister Trittin zeigte sich bei seinem Besuch im Landkreis Lüchow-Dannenberg von seiner Atompolitik überzeugt. Durch die Befristung der Laufzeiten von Kernkraftwerken reduziere sich die Menge des noch anfallenden Atommülls.