Geringere Stromproduktion in Schleswig-Holstein
Durch den Stillstand der beiden Atomkraftwerke Brunsbüttel und Krümmel ist die Stromproduktion in Schleswig-Holstein deutlich zurückgegangen. Der Rückgang betrug im Jahr 2008, wie jetzt bekannt wurde, über 23 Prozent. Der Anteil der Kernenergie an der Stromerzeugung des Landes lag bei gut 51 Prozent.

Kiel (ddp/red) - Wie das Statistikamt Nord am Mittwoch in Kiel mitteilte, wurden 2008 insgesamt 22,4 Millionen Megawattstunden (MWh) Strom erzeugt. Das waren 23,3 Prozent weniger als im Vorjahr.
2008 war nur der Reaktor Brokdorf in Betrieb. Das AKW Brunsbüttel wurde nach einem Kurzschluss Ende Juni 2007 vom Netz genommen worden und steht seitdem still. Der umstrittene Reaktor Krümmel war am 4. Juli 2009 nach einem Kurzschluss im Maschinentransformator per Schnellabschaltung vom Netz genommen worden. Ein baugleicher Transformator war Ende Juni 2007 nach einem Kurzschluss in Brand geraten. Daraufhin war der Meiler wegen Reparaturen bereits knapp zwei Jahre lang vom Netz.
Die Stromerzeugung aus fossilen Energieträgern stieg 2008 in Schleswig-Holstein um 14,6 Prozent auf knapp 4,4 Millionen MWh an. Damit lag der Anteil der Kernenergie an der gesamten Nettostromerzeugung des Landes bei 51,1 Prozent, während der Anteil fossiler Energieträger 19,6 Prozent betrug. Strom aus erneuerbaren Energien wie der Windkraft legte parallel um knapp zehn Prozent auf fast 6,4 Millionen MWh zu. Damit betrug ihr Anteil an der gesamten Nettostromerzeugung 28,4 Prozent. Der Rest entfiel auf andere Energieträger, unter anderem Abfall.
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