Fünf Jahre Stromwettbewerb: Verbraucher sind betrogen worden
Zum Jahrestag der Strommarktliberalisierung hat der Bund der Energieverbraucher eine haarsträubende Bilanz gezogen: Die Energieversorger haben die Liberalisierung missbraucht, um den Wettbewerb zu verhindern und den Haushaltskunden überhöhte Preise abzuverlangen. Die Vereinigung forderte deshalb erneut und eindringlich zum Wechsel des Stromanbieters auf.

Die Bilanz des Bundes der Energieverbraucher (BdE) nach fünf Jahren Wettbewerb auf dem Strommarkt fällt nicht gerade positiv aus: "Die Energieversorger haben die Liberalisierung missbraucht, um den Wettbewerb zu verhindern und den Haushaltskunden überhöhte Preise abzuverlangen", teilte die Vereinigung heute mit. Die Zusammenschlüsse der großen Stromversorger hätten den Wettbewerb behindert.
Den Grund für die geringe Zahl an wechselwilligen Verbrauchern sieht der Bund der Energieverbraucher ebenfalls im Vorgehen der ehemaligen Monopolisten: Den wechselwilligen Stromkunden seien Schauergeschichten erzählt worden. In Einzelfällen sei sogar der Strom abgestellt, der Versorgerwechsel schlicht verweigert oder die Zählerstände nicht weitergegeben worden. Dadurch mussten auch viele neue Stromanbieter aufgeben.
Der BdE forderte die Verbraucher deshalb erneut eindringlich auf, von der Möglichkeit, den Stromanbieter zu wechseln, sofort Gebrauch zu machen - vorallem um ein Zeichen gegen den Betrug durch überhöhte Strompreise zu setzen.
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