Frankreich plant Kostenbremse für Strom und Gas
Die französische Regierung will mehreren Unternehmen vorschreiben, dass sie ihre Preise nur begrenzt erhöhen dürfen. Die Tarife für Strom, Gas und Bahnfahrten dürften künftig nicht mehr stärker steigen als die durchschnittlichen Verbraucherpreise, kündigte die Regierung am Montag an.

Paris (afp/red) - Die Inflationsrate liegt derzeit bei rund zwei Prozent. Premierminister Jean-Marc Ayrault hatte in der vergangenen Wochen Maßnahmen gegen zu starke Preiserhöhungen angekündigt.
Höchstgrenze für Preiserhöhungen könnte bald in Kraft treten
Vorgesehen ist demnach, dass die Staatsbahn SNCF die neue Regel ab August einhalten muss, betroffen sind die Fahrkarten für alle Strecken außer den Hochgeschwindigkeitszügen TGV. Die Verordnung zu Strom- und Gaspreisen, von der die Energieriesen EDF und GDF Suez betroffen sind, könnte demnach schon ab etwa 20. Juli gelten. GDF Suez streitet seit Wochen mit der Regierung über Gaspreiserhöhungen. Der Konzern will nach Angaben aus informierten Kreisen seine Tarife noch im Juli um vier Prozent erhöhen.
Deutlicher Preisanstieg bei Strom und Gas
Strom kostet in diesem Jahr rund 30,85 Cent pro Kilowattstunde und ist damit so teuer wie nie zuvor. Gleichzeitig sind die Preise für Gas erstmals wieder in den letzten Jahren angestiegen. Laut Bundesnetzagentur sind es besonders die Großhandelspreise, die die Kosten in die Höhe treiben.
Strom und Gas sind 2019 teurer geworden
Über 600 Strom- und fast 400 Gasversorger haben in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres ihre Preise erhöht. Das ist ein Teilergebnis einer Preisanalyse von Verivox.
Höhere Strom- und Gaspreise bei RWE
Rund 1,5 Millionen RWE-Kunden müssen ab August einen höheren Strompreis bezahlen. Wer auch Gaskunden bei RWE ist, greift gleich zweimal tiefer in die Tasche, denn auch die Gaspreise steigen. Ausgenommen von den Erhöhungen sind nur Kunden mit Festpreisen sowie Spezialtarifen.
Nachrüsten französischer AKW wird teuer
Der Bericht ist 375 Seiten stark und verheißt eine der größten industriellen Investitionen in Frankreich: Beim in dieser Woche publizierten Stresstest für die 59 französischen Atomkraftwerke hat die Atomaufsichts-Behörde ASN viele Mängel festgestellt. Das Nachbarland muss nun teuer für seine jahrzehntelange Nachlässigkeit bezahlen.
Fessenheim kann weiterbetrieben werden
Mit milliardenschweren Maßnahmen müssen die französischen Atomanlagen nach dem Unglück von Fukushima für Katastrophenfälle nachgerüstet werden. Die staatliche Atomaufsicht ASN setzte den Betreibern am Dienstag eine Frist bis zum 30. Juni, um Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit vorzulegen. Für Fessenheim gab es grünes Licht.