Experte: Photovoltaikanlagen sind günstiger – Ertrag bleibt stabil
Zwar ist die Einspeisevergütung bei Photovoltaikanlagen gesunken, die Anschaffung einer Solarstromanlage soll sich 2019 aber mehr lohnen als im vergangenen Jahr, sagen Experten. Ein Grund dafür seien die gesunkenen Anlagenkosten.

Stuttgart - Legen sich Hauseigentümer in Deutschland in diesem Jahr eine Solarstromanlage zu, können sie auf höhere Gewinne hoffen als im Vorjahr. Darauf weist das Solar Cluster Baden-Württemberg hin. Photovoltaikanlagen sind demnach in den vergangenen zwölf Monaten um rund fünf Prozent günstiger geworden. Der Ertrag sei stabil geblieben: Zwar sei die Einspeisevergütung im Jahr 2018 analog zu den Anlagenkosten gesunken, mehr Gewinn beim Eigenverbrauch wiege dies jedoch wieder auf.
Was macht eine Solarstromanlage 2019 rentabel?
Mindestens die Hälfte der Stromversorger haben zum Jahr 2019 ihre Preise um durchschnittlich 1,1 Cent pro Kilowattstunde erhöht – das macht den Eigenverbrauch von Solarstrom lukrativer, erklären die Experten weiter. Renditen von sechs bis acht Prozent seien aktuell mit Photovoltaikanlagen möglich, so Solar-Cluster-Geschäftsführer Franz Pöter. Jetzt sei ein guter Zeitpunkt für die Investition in eine Photovoltaik-Anlage, da weitere Preissenkungen derzeit nicht in Sicht seien und die Einspeisevergütung weiter sinken würde.
Große Anlagen lohnen sich laut Pöter besonders: Die Rendite ist genauso hoch wie bei kleinen Anlagen, mit der Größe steigt jedoch der jährliche Überschuss in Euro und die Absicherung gegen steigende Strompreise.
Hintergrund: Preisverfall wegen zunehmendem Wettbewerb
Wie kommt es überhaupt zu dem Preisfall bei den Solarstromanlagen? Die Preise im Großhandel für Solarmodule, einem wichtigen Anlagenbestandteil, sind laut Online-Handelsplattform PV Xchange im Jahr 2018 je nach Technologie um 21 bis 27 Prozent gefallen. Gründe sind der Preiskampf der Hersteller und die in der EU im September weggefallenen Schutzzölle auf chinesische Solarmodule. Ob es weitere größere Preissenkungen in nächster Zeit geben wird, stellen Branchenexperten in Frage.
Tipp: Besser größere Anlagen wählen
Um Gewinne zu erzielen, brauchen Hauseigentümer den Strom in den meisten Fällen nicht selbst zu verbrauchen, so die Experten von Solar Cluster. Wer es trotzdem macht, erhöht seine Rendite. Damit der Anteil des selbst verbrauchten Solarstroms steigt, müsse der Stromverbrauch in die Sonnenstunden verlagert werden.
Von der Idee, die Anlage bewusst klein zu dimensionieren, um den Eigenverbrauch und so die Rendite zu steigern, hält Franz Pöter vom Solar Cluster nichts. "Mit kleineren Anlagen steigt zwar die Eigenverbrauchsquote am erzeugten Strom. Durch den höheren Systempreis pro installiertes Kilowatt Leistung ist die Rendite jedoch ungefähr gleich hoch wie bei größeren Anlagen. Die Gesamtrendite mit Eigenverbrauch ist im Hausdachsegment weitgehend unabhängig von der installierten Leistung.“
Große Anlagen seien pro kWp günstiger, da viele Kostenanteile für die Installation und den späteren Betrieb unabhängig von der Anlagengröße seien. Schlüsselfertige Aufdachanlagen bis zehn kWp kosten demnach im Durchschnitt um die 1.280 Euro pro kWp, kleine Zwei-Kilowatt-Anlagen liegen bei rund 1.550 Euro. Größere Anlagen hätten darüber hinaus drei entscheidende Vorteile gegenüber kleineren: Mit mehr Fläche steigt erstens der absolute Gewinn.
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