EMR sehen sich für Wettbewerb gerüstet

Die Preiskampf-Offensive der RWE (das Strom-Magazin berichtete), so Starke, habe der EMR zwar eine Menge Anrufe beschert, nicht aber eine Krisensitzung: "Wir gehören bundesweit zu den Spitzenreitern, und wir gedenken, es auch zu bleiben."
Bei den Single-Haushalten rangiere die EMR nach wie vor bundesweit an erster Stelle: Die EMR liege mit einem Preis von derzeit 27,84 Pfennig pro Kilowattstunde bei den Single-Haushalten "bundesweit an erster Stelle", so Starke. Single-Haushalte verbrauchen pro Jahr nur zwischen 1500 und 1600 Kilowattstunden.
Hinsichtlich etwaiger Vorauszahlungen zieht die EMR weitere Preis-Vorteile in Erwägung: "Wir denken da an Treue- und Bonus-Programme", sagte Geschäftsführer Brockmann. "Für alle, die uns das Leben durch eine Vorauszahlung erleichtern, könnten wir uns zum Beispiel eine Bündelung vorstellen", erklärte er. Und: "Im Frühjahr 2000 werden wir mit solchen Programmen an den Markt gehen". Das bedeutet, dass alle EMR-Kunden, die vorab zahlen, zu einer Art Verbraucher-Gemeinschaft zusammengefasst werden könnten. Diese würden dann als Großabnehmer gelten und auch die entsprechenden Preise in Anspruch nehmen dürfen. Derzeit zählt die EMR rund 280.000 Tarif-, 4000 Sondervertrags- und 20.000 Gewerbekunden - für den Endverbraucher würde sich ein solches Programm also sicherlich lohnen!
Preisunterschiede von bis zu 150 Prozent: Netznutzung bleibt teuer
Die Strompreise in Deutschland steigen wieder. Laut Bundesverband der Energie-Abnehmer (VEA) liegen die Hauptursachen dafür im fehlenden Wettbewerb und der Marktmacht weniger großer Anbieter. Sie könnten über die Entgelte für die Netznutzung Konkurrenzangebote künstlich verteuern und damit für den Kunden unattraktiv machen.
Studie: Unternehmen zum Stromversorgerwechsel bereit
Der britische Marktforscher Datamonitor hat in den vergangenen sechs Wochen 401 deutsche Unternehmen zu ihrer Zufriedenheit mit dem Stromversorger und ihrer Wechselbereitschaft befragt. Zehn Prozent gaben an, den Stromvertrag mit ihrem bisherigen Hauptversorger nicht verlängern zu wollen. 25 Prozent sehen in einem Wechsel derzeit keinen Sinn.