E-Plus-Deal könnte steigende Preise bedeuten.
Brüssel rechnet einem Zeitungsbericht zufolge mit einem hohen Preisanstieg durch den Kauf von E-Plus durch Telefónica. Die EU-Kommission hat massive Bedenken gegen den Zusammenschluss; o2 jedoch rechnet mit einer Zustimmung zu dem Deal.

Brüssel (dpa/red) - Die EU-Kommission rechnet laut einem Zeitungsbericht mit deutlichen Preissteigerungen für deutsche Mobilfunkkunden als Folge einer Übernahme von E-Plus (www.e-plus.de) durch Telefónica. Für Prepaid-Kunden könnten die Tarife nach Brüsseler Berechnungen um 26 bis 37 Prozent anziehen, berichtete die "Financial Times" am Donnerstag. Die Kommission und Telefónica bestätigten auf Anfrage, dass ein Dokument mit den Einwänden verschickt worden sei, machten aber keine Angaben zum Inhalt.
o2 und E-Plus haben zusammen die Prepaid-Mehrheit
Die Kommission geht laut "FT" bei ihren Berechnungen davon aus, dass E-Plus und Telefónica Deutschland mit der Hauptmarke o2 (www.o2-online.de Bei diesem Link handelt es sich um einen Affiliate-Link (Partnerlink), der Nutzer auf Seiten Dritter führt.
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Brüssel könnte Deal noch stoppen
Für Vertragskunden rechne die Kommission mit einem durchschnittlichen Preisanstieg von neun bis 12 Prozent. Das bedeute für den gesamten Markt im Schnitt ein Plus von 13 bis 17 Prozent. Das wäre ein Niveau, bei dem Brüssel dem Deal in seiner heutigen Form einen Riegel vorschieben könnte. Telefónica will der "Financial Times" zufolge die Bedenken mit einer eigenen Berechnung kontern.
Telefónica gibt sich optimistisch
Offiziell gaben sich beide Seiten am Donnerstag zugeknöpft. Telefónica sprach von einem routinemäßigen Vorgang. Das Unternehmen gehe weiterhin davon aus, dass die Übernahme genehmigt werde, sagte ein Sprecher. Der Sprecher von EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia sagte in Brüssel, es gehe um vorläufige Bedenken. Der Inhalt sei vertraulich. "Dies nimmt nicht das Ergebnis der Untersuchung vorweg."
Telefónica Deutschland mit der Marke o2 will E-Plus von dem niederländischen KPN-Konzern für mehr als acht Milliarden Euro kaufen. Zusammen wären sie der größte Mobilfunk-Anbieter in Deutschland. Die Kommission hatte bereits eine vertiefte Prüfung der Übernahme eingeleitet, die Frist läuft noch bis zum 14. Mai.
o2 und E-Plus: Letzte Bilanz vor der Fusion
Für den o2-Mobilfunknetzbetreiber Telefónica Deutschland wird es vor der Fusion mit E-Plus immer enger. Nach einem kleinen Gewinn im Vorjahr steht in diesem Quartal ein Minus vor dem Ergebnis. Bei E-Plus dagegen sieht es ganz gut aus.
Telefonica: EU stimmt E-Plus-Deal wohl zu
Die Fusion der beiden Mobilfunker o2 und E-Plus wird wohl wie geplant über die Bühne gehen. Brüssel wird die Übernahme laut Medienberichten genehmigen - unter gewissen Auflagen und gegen den Widerstand mehrerer nationaler Wettbewerbsbehörden.
Auswirkungen der Mobilfunker-Fusion unklar
Wenn o2 und E-Plus fusionieren, kämpfen nur noch drei Netzbetreiber um Kunden statt vier. Welche Auswirkungen das auf die Verbraucher haben wird, ist unklar. Es könnten sich Chancen, aber auch Risiken ergeben.
Telekom will Marktführung ausbauen
Die Deutsche Telekom hat angekündigt, ihre Marktführerschaft in den nächsten Jahren weiter ausbauen zu wollen. Der bisherige Vorsprung auf dem Heimatmarkt Deutschland soll genutzt werden - trotz der anstehenden Fusion von o2 und E-Plus.
EU will bis 20.12 über E-Plus entscheiden
Wie die EU-Kommission mitteilte, nehmen sich die Wettbewerbshüter bis zum 20. Dezember Zeit, um hinsichtlich der Übernahme von E-Plus durch Telefónica eine Entscheidung zu treffen. Dann will auch noch das Kartellamt ein Wörtchen mitreden.