E.on könnte jede zweite Stelle in der Zentrale streichen
Deutschlands größter Energieversorger E.on steht vor einem großen Konzernumbau. In der Zentrale in Düsseldorf soll nun wohl jede zweite Stelle abgebaut werden, wie der Konzern mitteilte. Dort arbeiten noch etwa 800 Menschen. Auch die Tochtergesellschaften sind von Veränderungen betroffen.

Düsseldorf (dapd-nrw/red) - Darauf weisen eine Reihe von Personalentscheidungen im Top-Management hin. Der E.on-Vorstandsvorsitzende Johannes Teyssen hatte Mitte August unter dem Eindruck des Atomausstiegs angekündigt, die Verwaltungsstrukturen des Energiekonzerns deutlich schlanker und effizienter machen zu wollen. Dies könne den Abbau von bis zu 11.000 der weltweit knapp 80.000 Arbeitsplätzen bedeuten, sagte er damals.
Veränderungen in der Konzernleitung
In der Düsseldorfer Konzernzentrale will der Strom- und Gasanbieter nun Ernst machen. "Der Vorstand hat die Mitarbeiter heute darüber informiert, dass es Vorüberlegungen gibt, dass es in der Konzernleitung zu einem Stellenabbau zwischen 40 und 50 Prozent kommen kann", sagte ein Unternehmenssprecher der Nachrichtenagentur dapd. Er bestätigte damit einen Bericht der "Bild"-Zeitung. Betroffen sein könnten damit bis zu 400 der 800 Stellen in der Düsseldorfer Zentrale.
Gleichzeitig signalisierte der Konzern mit einer Reihe von Personalentscheidungen im Top-Management seine Entschlossenheit, schnell auch die von Teyssen angekündigten Strukturbereinigungen in Angriff zu nehmen. So sollen die Tochtergesellschaften Ruhrgas und Energy Trading künftig in Personalunion besetzt werden. Ruhrgas-Chef Klaus-Schäfer übernimmt zum 1. Oktober auch den Chefsessel bei der Handelstochter.
Schlankere Führungsebene auch bei Tochterunternehmen
Und auch bei der Münchener Vertriebstochter E.on Energy stellt der Konzern die Weichen für Veränderungen. Zwei Vorstände räumen ihre Posten. Doch nur eine Stelle wird neu besetzt. Die Stelle des Arbeitsdirektors wird vom E.on-Energie-Chef Ingo Luge zusätzlich übernommen. Gleichzeitig spricht der Konzern in seiner Erklärung von "möglichen strukturellen Veränderungen" bei dem Unternehmen. Dies dürfte Spekulationen Auftrieb geben, dass das Tochterunternehmen schon bald mit dem Mutterkonzern verschmolzen werden könnte.
E.on-Chef Teyssen hatte im August betont: "Wir können uns, nicht nur, aber vor allem in Deutschland keine unnötigen Führungsebenen, Abläufe und Doppelarbeit leisten." E.on müsse schneller und schlanker werden, um die erforderlichen Mittel für Zukunftsinvestitionen zu erwirtschaften. Der Konzern sieht sich durch die Kosten des Atomausstiegs und Probleme im Gashandel massiv unter Druck. Im zweiten Quartal schrieb E.on erstmals in seiner zehnjährigen Firmengeschichte sogar rote Zahlen.
Teyssen fordert Stromkosten-Zuschlag für Hartz IV
E.on-Chef Johannes Teyssen verlangt einen Stromkosten-Zuschlag für Empfänger von Hartz IV. Die durch die Energiewende steigenden Strompreise könnten von Geringverdienenden nicht geschultert werden. Reaktionen aus Grünen- und Linke-Fraktion weisen dagegen auf die Verantwortung der Energiekonzerne hin.
E.on-Chef fordert Strom-Zuschüsse für Geringverdiener
In Anbetracht der stetig steigenden Preise für Strom hat sich der Chef des Energieriesen E.on für Zuschüsse an Stromkunden eingesetzt. Diese sollen jedoch nur an Geringverdiener gehen. E.on weist überdies Vorwürfe zurück, die Unternehmen hätten die Strompreise in den vergangenen Jahren über Gebühr angehoben.
E.on Ruhrgas droht offenbar die Zerschlagung
Deutschlands größtem Gasimporteur E.on Ruhrgas droht die Zerschlagung. Der von drastischen Gewinneinbußen durch den Atomausstieg und gesunkene Gaspreise gebeutelte Mutterkonzern E.on sucht Unternehmenskreisen zufolge einen Käufer für das 12.000 Kilometer lange Gastransportnetz.
E.ON will angeblich Teile von Ruhrgas verkaufen
Medienberichten nach steht ein eventueller Teilverkauf von Ruhrgas durch den Energiekonzern E.ON an. Insgesamt ist eine Verkaufsplanung bestätigt wurden, die betroffenen Teilbereiche sind noch nicht bekannt.
Grünes Licht für umweltfreundliche Energieerzeugung