DEPV: 32.300 neue Pellet-Heizanlagen im vergangenen Jahr
Ob Kessel oder Kaminofen: Mit Pellets heizen im vergangenen 32.300 neue Anlagen in Deutschland. Das berichtet der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband e.V. Bei der Pelletherstellung gibt es einen neuen Rekord.

Berlin - Mit einem lachenden und einem weinenden Auge blickt die deutsche Pelletbranche auf das Jahr 2017 zurück. Laut Marktzahlen des Deutschen Energieholz- und Pellet-Verbandes e. V. (DEPV) wurden mit 2,25 Millionen Tonnen (t) Holzpellets im Vorjahr in Deutschland so viele Presslinge hergestellt wie noch nie. Die Ausbauzahlen bei Pelletkesseln und Pelletkaminöfen seien aber leicht hinter den Erwartungen zurückgeblieben.
Ausbau an Pelletöfen ist leicht gestiegen
Mit 32.300 neuen Pelletfeuerungen in Deutschland wurde der prognostizierte Zubau dem Verband zufolge knapp verfehlt. Zugebaut wurden demnach 16.500 Pelletkaminöfen, 15.000 Pelletkessel und wasserführende Pelletöfen mit einer Leistung bis 50 kW sowie 800 Kessel-/Pellet-KWK-Anlagen größer 50 kW. Der Zubau sei im Vergleich zum Vorjahr (31.200 Stück) somit um 3,5 Prozent gestiegen.
Deutschland ist der größte Pelletproduzent in Europa
Mit 2,25 Millionen Tonnen Holzpellets wurde 2017 mehr als je zuvor von dem heimischen Brennstoff in Deutschland hergestellt, so der DEPV. Im Vergleich zum Vorjahr (1,95 Millionen t) sei das eine Steigerung von 15,4 Prozent. Der Verbrauch habe 2017 bundesweit bei 2,1 Millionen Tonnen gelegen.
"Deutschland kann sich rein rechnerisch vollständig mit Pellets aus eigener Produktion versorgen", erklärt DEPV-Geschäftsführer Martin Bentele. Rohstoff gäbe es dank des hohen Holzeinschnitts und dem damit verbundenen reichlichen Restholzanfall in deutschen Sägewerken mehr als genug. Pellets seien im vergangenen Jahr zu 95 Prozent aus Sägenebenprodukten hergestellt worden. Der Verband rechnet für 2018 mit einer weiter leicht zunehmenden Produktion auf 2,3 Millionen Tonnen. Deutschland sei europaweit der größte Pelletproduzent und erzeuge annähernd 10 Prozent der weltweit gepressten Holzpellets.
Pelletpreise hielten sich stabil – 19 Prozent Ersparnis gegenüber Heizöl

Der Preis für Pellets war nach Angaben des DEPV auch im Jahr 2017 stabil. Im Jahresdurchschnitt zahlten Heizungsbetreiber für eine Tonne Pellets 239,83 Euro, was 4,80 Cent pro Kilowattstunde entspräche. Das seien 3,9 Prozent mehr als im Vorjahr, aber 0,7 Prozent weniger als 2015 gewesen. Heizöl sei 2017 im Schnitt mit 5,71 Cent pro Kilowattstunde 19,0 Prozent teurer gehandelt worden.
Im Jahr 2017 seien durch Pelletfeuerungen 3,19 Millionen Tonnen des Klimagases CO2 eingespart worden. Das sei ein Einspareffekt von 92,5 Prozent gegenüber den Treibhausgasen, die die durch Pellets ersetzten fossilen Heizungen andernfalls ausgestoßen hätten.
Klimaziele einhalten: Diskussionen zur CO2-Bepreisung
Ein "CO2-Preis" ist für viele die Lösung, wenn es um die Erreichung der Klimaschutzziele geht. Wie genau die Bepreisung für den Ausstoß von Treibhausgasen aussehen soll, wird aktuell heftig diskutiert. Ganz grundsätzlich gibt es zwei Modelle.
DEPV: Deutschland produziert mehr Holzpellets
Die Produktion an Holzpellets ist im ersten Halbjahr 2018 verglichen mit dem Vorjahreszeitraum noch einmal gestiegen. Dem Deutschen Energieholz- und Pellet-Verband zufolge wurde so ein neuer Rekordwert erreicht.
Holzpellets werden allmählich teurer
Im September sind die Preise für Holzpellets leicht angestiegen. Im Winter werden die Pellets in der Regel noch teurer. Der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband e. V. empfiehlt deshalb, noch vor der Preiserhöhung den Bestand im Pelletlager zu kontrollieren.
Holzpellets sind um Längen günstiger als Öl oder Gas
Wer eine Pelletheizung hat, kann sich freuen: Auch zu Beginn der Heizperiode müssen Verbraucher nicht mit einer Preiserhöhung rechen, denn im Verlgeich zu anderen fossilen Brennstoffen bleiben die Preise bei den Pellets stabil. So sind Holzpellets im Vergleich zum Heizöl ganze 44 Prozent günstiger.
ASUE: Ein Drittel allein für Heizung und Warmwasser ist zu viel
Nach einer Untersuchung des Forschungszentrums Jülich werden in Deutschland rund 35 Prozent des Energiebedarfs allein für Raumheizung und Warmwasserbereitung benötigt. Nach Ansicht der ASUE könnte dieser Verbrauch deutlich gesenkt werden, beispielsweise durch die Modernisisierung der Heizungsanlage.