Castor-Transport: Live im Internet / Niedersachsen überprüft Sicherheit genauer

Die Webcam ist auf einem Wohnmobil montiert und überträgt das Bild des Ausfahrtgleises per Funk auf eine etwa zwei Kilometer entfernte Empfangsantenne. Hier werden die Daten per Telefon auf den Greenpeace-Server nach Deutschland geschickt. Zunächst hatte die französische Gendarmerie die Aufstellung der Sendeantenne untersagt, hob das Verbot aber wieder auf. Seit gestern ist der Atomzug, der Montag früh von Frankreich nach Gorleben starten soll, komplett. Gestern Nachmittag wurde der letzte der sechs Castorbehälter aus der Wiederaufarbeitungsanlage La Hague mit einem Schwerlast-Transporter im Bahnhof Valognes südlich von Cherbourg angeliefert. Greenpeace hat in den vergangenen Tagen die Einfahrt der mit insgesamt 85 Tonnen hoch radioaktivem Müll beladenen Castor-Behälter fotografiert sowie Wärmebilder mit einer Infrarot-Kamera angefertigt, um volle von leeren Behältern unterscheiden zu können. Die sechs Castor-Behälter sollen Montag früh um 6.30 Uhr den Bahnhof Valognes verlassen. Gegen 23 Uhr wird der Transport an der deutsch-französischen Grenze bei Lauterbourg erwartet.
Unterdessen hat das Land Niedersachsen angekündigt, bei den bevorstehenden Castor-Transporten umfangreichere Prüfungen und Strahlenmessungen vorzunehmen. Allein bei der Umladung in Dannenberg müssten - nach einem vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) vorgegebenen Messplan - bei jedem Behälter acht verschiedene Bereiche auf Oberflächenkontamination untersucht werden, alle mit ihnen in Kontakt kommenden Hilfsmittel und ebenso die Eisenbahnwaggons. Und nach der Umladung wird dann die Dosisleistung (Gamma- und Neutronenstrahlung) am beladenen Straßenfahrzeug gemessen.
Greenpeace zeigt mögliche Routen für Castor-Transport
Eine Woche vor Beginn des Castor-Transports von der französischen Wiederaufbereitungsanlage La Hague nach Gorleben hat Greenpeace Einzelheiten über mögliche Streckenführungen in Frankreich veröffentlicht. Bürger sollten wissen, wann ein gefährlicher Konvoi vorbeifährt, so Greenpeace.
Trittin: Asse war Pilotprojekt für Gorleben
Das Atommülllager Asse war nach Aussage des früheren Bundesumweltministers Jürgen Trittin (Grüne) ein "Pilotprojekt" für das geplante Endlager Gorleben. Im Bergwerk Asse sei die Einlagerung von Atommüll in Salz im Hinblick auf den Salzstock Gorleben geprobt worden.
Cogema: Erster Castor-Transport am Montag
Fernsehsender Phoenix berichtet live vom Castor-Transport
Greenpeace: Gefahr durch fehlende Qualitätskontrollen beim Castor-Transport