Bundesregierung verhandelt mit Bayern über den Betrieb des Forschungsreaktors München II

Nach der bisherigen Planung der Bayerischen Staatsregierung, die Bauherr, Eigentümer und künftiger Betreiber der Anlage ist, soll der Reaktor mit hochangereichertem Uran betrieben werden. Dagegen gibt es erhebliche Bedenken, da hochangereichertes Uran auch zum Bau von Atomwaffen verwendet werden kann. International hat man sich darauf verständigt, die Herstellung und Verwendung waffenfähigen Materials zu verhindern. Daher sieht die Bundesregierung den Bau einer Anlage, die mit hochangereichertem Uran betrieben wird, als problematisch und außenpolitisch bedenklich an. Die Bundesregierung schlägt deshalb der Bayerischen Staatsregierung eine Umrüstung des Reaktors auf Betrieb mit niedrig angereicherten Uran vor. Diese freiwillige Umrüstung wird von der Bayerischen Staatsregierung abgelehnt, da sie zusätzliche Kosten verursacht.
In Verhandlungen mit dem Freistaat Bayern will die Bundesregierung nun erreichen, dass bis spätestens zum 1. Januar 2006 der Reaktor umgerüstet ist und ein geeigneter mittelangereicherter Brennstoff entwickelt wird. Darüber hinaus soll eine eventuell notwendige Anlage zur Vorbereitung der Endlagerung des abgebrannten Materials in Bayern auf Kosten des Freistaats errichtet werden.
Atomausstieg: Bund will Konzerne bei Mitfinanzierung festnageln
Um die Rückstellung der Atomkonzerne zur Finanzierung des Atomausstiegs zu sichern, hat das Bundeskabinett eine neue Regelung beschlossen. Damit sollen vor allem mögliche Schlupflöcher wegen der geplanten Aufspaltungen der Firmen geschlossen werden.
Bayern wirbt in neuem Energiekonzept für Kernkraft
Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) wirbt in einem eigenen Energiekonzept für eine deutliche Verlängerung der Laufzeiten von Kernkraftwerken um 20 bis 30 Jahre. Ifo-Präsident Sinn ist sogar der Ansicht, Deutschland brauche neue Atomkraftwerke. Sinn bezeichnete die Kernkraft als "grüne Technologie".
Bayern klagt gegen Moratorium der Bundesregierung für Erkundung des Endlagers Gorleben
Einstieg in den Ausstieg: Atomkonsens geschafft!
Standpunkt: Scheinheilige Atomdebatte bei CDU und CSU