Bundesnetzagentur dämpft Hoffnung auf höhere Stromnetz-Renditen
Die Bundesnetzagentur lehnt höhere Renditen für Stromnetzbetreiber ab. Da dass Energiekonzept der Bundesregierung besagt, dass Investitionen in die Stromnetze wirtschaftlich attraktiv sein müssen, hatten die Netzbetreiber auf höhere Entgelte gehofft.

Düsseldorf (dapd/red) - "Dass langfristig orientierte Anleger, etwa Pensions- oder Infrastrukturfonds, sich für die deutschen Netze interessieren, belegt, dass die Renditen durchaus heute schon attraktiv sind", sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, dem "Handelsblatt" (Freitagausgabe). Kurth warnte "vor willkürlichen politischen Festlegungen" bei den Netzentgelten.
Im Energiekonzept der Bundesregierung heißt es, "Investitionen in die Modernisierung und den Ausbau des deutschen Stromnetzes müssen wirtschaftlich attraktiv sein, damit die Netzbetreiber und andere Investoren das notwendige Kapital bereitstellen". Daraus hatten die Netzbetreiber geschlossen, der Regulierer werde künftig höhere Entgelte erlauben. Solchen Überlegungen erteilte Kurth nun eine Absage.
Kurth verteidigte die Politik seiner Behörde: "Die Bundesnetzagentur legt die Entgelte nicht nach Gutdünken fest. Wir bedienen uns vielmehr wissenschaftlich fundierter Methoden, mit denen wir das Risiko des Netzbetreibers berechnen und daraus eine angemessene, marktübliche Rendite ableiten." Zudem böten Investments in Stromnetze "durch regulierte Entgelte eine enorm hohe Sicherheit und ein geringes Risiko".
Urteil des BGH – Anstieg der Netzentgelte gestoppt
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