BUND und BBU gegen Export der Hanauer Siemens-Atomfabrik nach Russland

Die von der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen heute einberufene Expertenrunde darf nach Auffassung der Umweltverbände kein grünes Licht für die Einführung der zivilen Plutoniumwirtschaft in Russland geben. Die Herstellung von sogenannten MOX-Brennelementen mit Hilfe der Hanauer Atomfabrik sei kein Beitrag zur sicheren Entsorgung der mehr als 50 Tonnen Waffenplutonium aus russischen Atomsprengköpfen. BUND-Bundesgeschäftsführer Gerhard Timm: "Ein Einbau des Waffenplutoniums in Brennelemente für die Atomindustrie hieße den Teufel mit dem Beelzebub austreiben zu wollen. Die Bevölkerung Europas wäre weiteren zusätzlichen Gefahren durch die Atomkraftwerke ausgeliefert, die Sicherheit vor Plutoniumschmuggel würde weiter verringert. Nur eine internationale Kontrolle des Waffenplutoniums begrenzt seine Gefährlichkeit."
BUND und BBU fordern die russische und westliche Regierungen auf, das Waffenplutonium mit den vorhandenen modernsten Verfahren behandeln zu lassen und endzulagern. Dafür eignet sich nach Expertenmeinung wahrscheinlich ein Einschluss in Glaskokillen oder in speziellen Lagerstäben am Besten. Eduard Bernhard, Sprecher des BBU: "Russland braucht sowieso ein Endlager für seine riesigen Mengen an gefährlichem Atommüll. Der Westen muss bei der Suche und bei seiner Einrichtung helfen, damit das Erbe der atomaren Blockkonfrontation gemeinsam entschärft wird."
BUND und BBU lehnen eine Förderung der russischen Atomindustrie durch die Weiterverarbeitung und Wiederverwendung des Waffenplutoniums ab. Stattdessen verlangen beide Umweltverbände die Entwicklung von Programmen, um Alternativen zur Atomenergie auszubauen.
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