BP: Stetig steigende Ölnachfrage ist endgültig beendet
Der Ölkonzern BP sieht den Gipfel der Nachfrage nach Öl erreicht. In den kommenden Jahren werde die Nachfrage stattdessen stagnieren. Die Welt verabschiede sich immer mehr von fossilen Brennstoffen.

Als erster Branchengigant hat der Ölkonzern BP das Zeitalter der unablässig steigenden Ölnachfrage für beendet erklärt. Der Verbrauch werde vielleicht nie wieder auf das Niveau zurückkehren, das er vor dem Ausbruch der Corona-Krise erreicht hatte, hieß es im "Energie Ausblick 2020" von BP, der in der Nacht zu Montag veröffentlicht wurde. Mit dieser Einschätzung steht der Konzern Beobachtern zufolge bislang noch weitgehend alleine da.
Abschied von fossilen Brennstoffen
Selbst die optimistischste Schätzung für die nächsten zwei Jahrzehnte sieht die Nachfrageentwicklung laut Unternehmensangaben "weitgehend stagnierend", da die Welt sich im Zuge der Energiewende immer mehr von fossilen Brennstoffen verabschiede. BP-Vorstandschef Bernard Looney hatte bereits im August angekündigt, fünf Milliarden US-Dollar jährlich in den Aufbau des Geschäfts mit erneuerbaren Energien zu investieren und die Öl- und Gasproduktion in den nächsten zehn Jahren um 40 Prozent zu senken. Die neue Unternehmensstrategie sieht zudem vor, den Netto-Kohlendioxid-Ausstoß des Konzerns bis spätestens 2050 auf null zu senken.
BP Statistical Review of World Energy 2003: Erdöl weltweit aus mehr Quellen
BP-Chefvolkswirt Prof. Peter Davies stellte gestern in Berlin das BP Statistical Review of World Energy 2003 vor und bilanzierte dabei den weltweiten Energieverbrauch. Fazit: Erdgas ist der weltweit bevorzugte Brennstoff außerhalb des Transport-Bereichs. Marktfähige erneuerbare Energien wachsen zwar, ihr Beitrag zur gesamten Stromerzeugung bleibt jedoch klein.
Greenpeace-Studie: Ölkonzerne müssen Klimaverantwortung übernehmen
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat heute in Hamburg die Studie "Mineralölkonzerne und Klimazerstörung" vorgestellt. Die Autoren, u.a. vom Wuppertaler Umweltinstitut, schlagen vor, dass die Ölkonzerne ihre Investitionen in erneuerbare Energien umlenken. Sie sollten sich - ebenso wie die Industriestaaten - ihrer Verantwortung stellen.