Bewag: Ergebnis vor Ertragsteuern erneut gestiegen
Der Berliner Energiedienstleister ist zufrieden: Während der ersten neun Monate des Geschäftsverlaufs 2001/02 hat man die Ertragskraft weiter verbessern können. Im Berichtszeitraum hat die Bewag ein Ergebnis vor Ertragsteuern in Höhe von 285 Millionen Euro erzielt - 19 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Trotz gestiegener Materialkosten und rückläufiger Zuflüsse aus dem Gesetz zum Schutz der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK-Gesetz) hat die Bewag ihre Ertragskraft auch in den vergangenen Monaten weiter verbessern können. Das Unternehmen präsentiere sich derart "als wirtschaftlich hervorragend aufgestellter Teil des im Aufbau befindlichen Energieunternehmens Vattenfall Europe", so Hans-Jürgen Cramer, Sprecher des Vorstands der Bewag AG, anlässlich der Veröffentlichung des Zwischenberichts für den Verlauf der ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2001/02 (1. Juli 2001 bis 31. März 2002). Die Bewag hat im Berichtszeitraum ein Ergebnis vor Ertragsteuern in Höhe von 285 Millionen Euro erzielt. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum (240 Millionen Euro) bedeutet dies eine Verbesserung um 19 Prozent.
Der Stromabsatz an die Berliner und überregionalen Stromkunden stieg in den ersten neun Monaten um 3,7 Prozent auf 10.829 Gigawattstunden (GWh) gegenüber dem Vergleichszeitraum. Dabei konnten Rückgänge im Kernmarkt Berlin durch Zugewinne im überregionalen Geschäft mehr als kompensiert werden. Dadurch erhöhten sich die Erträge aus dem Stromgeschäft um 3,6 Prozent auf 964 Millionen Euro.
Stark gestiegen ist auch der Stromabsatz aus Handelsgeschäften über Strombörsen und andere Händler: Nach noch 7.349 Gigawattstunden im Vorjahr waren es in den ersten neun Monaten dieses Geschäftsjahres 33.178 Gigawattstunden. Dies bedeutet eine Zunahme um mehr als 350 Prozent. Die Umsatzerlöse aus diesem Segment erhöhten sich von 179 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf nunmehr 843 Millionen Euro.
Damit haben sich die Umsatzerlöse im gesamten Stromgeschäft in den ersten drei Quartalen von 1109 Millionen Euro auf 1807 Millionen Euro erhöht. Ende März 2002 lag der Anteil der Bewag am Berliner Strommarkt bei rund 85 Prozent, der bundesweite Marktanteil - einschließlich Berlins - betrug etwa drei Prozent.
Obwohl der Wärmeabsatz mit 7393 Gigawattstunden witterungsbedingt leicht unter dem Vorjahreswert liegt, erhöhten sich die Umsatzerlöse im Wärmegeschäft aufgrund der zum 1. April vergangenen Jahres erfolgten durchschnittlich fünfprozentigen Preisanpassung um acht Millionen Euro auf 332 Millionen Euro.
Durch verstärkte Nachfrage anderer Stromlieferanten nach Netzdienstleistungen zur Versorgung ihrer Berliner Kunden stiegen auch die Umsatzerlöse aus dem Netzgeschäft deutlich und lagen mit 89 Millionen Euro fast doppelt so hoch wie im Vorjahr.
Die gesamten Umsatzerlöse der Bewag lagen mit 2.228 Millionen Euro um 745 Millionen Euro oder 50,2 Prozent über dem Vorjahreswert.
Materialkosten steigen - Personalaufwand sinkt
Wegen drastisch gestiegener Einkaufspreise für die Brennstoffe Steinkohle (43 Prozent) und Erdgas (14 Prozent) sowie deutlich gestiegener Strombezüge aufgrund des stark erweiterten Stromverkaufs erhöhte sich der Materialaufwand um 764 Millionen Euro auf 1373 Millionen Euro. Dagegen ging der Personalaufwand bei weiter rückläufigen Mitarbeiterzahlen - 5150 nach 5299 jeweils am Ende des dritten Quartals - um 7,8 Prozent auf 270 Millionen Euro zurück. Zeitgleich reduzierte sich auch der Aufwand für Restrukturierungsmaßnahmen wegen des geringeren Personalabbaus im Berichtszeitraum von 73 Millionen Euro auf elf Millionen Euro.
Dividende auf Vorjahreshöhe erwartet
Auch im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2001/02 rechnet die Bewag mit zunehmendem Absatz und Umsatz im gesamten Stromgeschäft. Aufgrund der im Vorjahr durchgeführten Preisanpassung ist auch mit einem Anstieg der Umsatzerlöse aus dem Wärmegeschäft zu rechnen. Allerdings wirken das hohe Brennstoffpreisniveau und die steigenden Kosten für wachsende Strombezüge ergebnisbelastend. Zum Ende des laufenden Geschäftsjahres erwartet die Bewag dennoch ein Ergebnis, das neben der Zahlung einer Dividende von 58 Cent wie im Vorjahr voraussichtlich auch weitere Maßnahmen zur Stärkung der Unternehmenssubstanz erlauben wird.
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