Beschwerden beim Ombudsmann auf neuem Höchstwert
Der Ombudsmann vermittelt im Streitfall zwischen Versicherungsunternehmen und Kunden. Für Verbraucher ist der Dienst sogar kostenfrei. 2015 erreichten die Beschwerden einen neuen Höchstwert.

Berlin - Verwirrende Verträge, unwirksame Klauseln, Computerfehler: Immer mehr Kunden wenden sich im Streitfall an den Ombudsmann für Versicherungen. Die Zahl der Beschwerden stieg im vergangenen Jahr um knapp fünf Prozent auf den Höchstwert von 20. 827, wie Ombudsmann Günter Hirsch am Dienstag in Berlin sagte. Ein wachsendes Problem sind demnach Verträge, bei denen der Versicherungsnehmer und versicherte Person nicht ein- und derselbe sind, etwa bei einem Handy-Schutzbrief oder der Gruppenversicherung im Kleingartenverein.
"Zwischen den Beteiligten ist dann oftmals unklar, wem welche Rechte beziehungsweise Pflichten zukommen", sagte Hirsch. Er riet, solche "Dreieckskonstruktionen" nur zurückhaltend einzusetzen oder verbraucherfreundlicher zu gestalten.
Versicherungs-Ombudsmann: Dienst ist für Verbraucher kostenlos
Der Versicherungs-Ombudsmann sucht bei Konflikten eine gütliche Einigung, kann bis zu einem Streitwert von 10.000 Euro aber auch verbindlich entscheiden. Für Verbraucher ist das kostenfrei.
Mehr Streit bei Rechtsschutz- und Kfz-Versicherungen
Mehr Beschwerden erreichten Hirsch zu Rechtsschutz- und Kfz-Kaskoversicherungen, gesunken ist die Zahl trotz zahlreicher Fehlberechnungen durch Ergo bei Lebensversicherungen. Hier hatte es wegen einer unklaren Rechtslage beim vorzeitigen Ausstieg in den Vorjahren sehr hohe Beschwerde-Zahlen gegeben.