Beschäftigte der Energiewirtschaft stürmen Verbandszentrale
Bei den Netzbetreibern der französischen Energiekonzerne EDF und GDF hat sich der Protest der Beschäftigten gegen niedrige Löhne verschärft. In Paris stürmten dutzende Mitarbeiter am Donnerstagabend die Verbandszentrale der französischen Gasversorger, wie Polizei und Gewerkschaft mitteilten.

Paris (afp/red) - Die Angestellten der Firmen ErDF und GrDF hätten mehrere Büros und einen Konferenzraum verwüstet, teilte der Gasverband Unemig mit. Computer und Möbel seien beschädigt worden. Die Polizei nahm 74 Menschen vorübergehend in Gewahrsam; unter ihnen waren auch führende Gewerkschafter. Dem Innenministerium zufolge kamen im Laufe des Abends alle Demonstranten wieder frei.
Druck auf Arbeitgeber mit Stromsprerren
Die Mitarbeiter der Netztöchter von Electricité de France (EDF) und Gaz de France (GDF) protestieren seit Ende März gegen ihre Arbeitsbedingungen und fordern fünf Prozent mehr Lohn. Um Druck auf die Großkonzerne zu machen, stellen sie alle paar Tage irgendwo im Land ihren Mitbürgern den Strom ab; bei einem Aktionstag Ende April saßen sogar 66.000 Franzosen unfreiwillig im Dunkeln. Die Regierung spricht von "Sabotage" und kündigte Strafen an. Bislang wurden aber keine Täter gefasst.
Frankreich plant Kostenbremse für Strom und Gas
Die französische Regierung will mehreren Unternehmen vorschreiben, dass sie ihre Preise nur begrenzt erhöhen dürfen. Die Tarife für Strom, Gas und Bahnfahrten dürften künftig nicht mehr stärker steigen als die durchschnittlichen Verbraucherpreise, kündigte die Regierung am Montag an.
Kranke Kühe durch Hochspannungsleitung?
Ein Gericht in Nordfrankreich hat die Klage eines Bauern auf Schadenersatz gegen den Stromkonzern EDF abgewiesen. Der Landwirt habe nicht nachweisen können, dass seine Kühe - wie EDF vorgeworfen - durch eine Höchstspannungsleitung krank geworden seien. Der Bauer will in Berufung gehen.
Frankreich baut riesige Uran-Anreicherungsanlage
Mitten im idyllischen Rhône-Tal liegt das Herzstück von Frankreichs Atomindustrie. So groß wie 900 Fußballfelder ist die Atomfabrik von Tricastin, die vergangenes Jahr durch eine Serie von Störfällen in die Schlagzeilen geriet. Dort errichtet der Staatskonzern Areva nun die größte Uran-Anreicherungslage der westlichen Welt.
Total will sich an neuem EPR in Frankreich beteiligen
Total will sich mit mindestens zehn Prozent am Bau des zweiten Europäischen Druckwasserreaktors (EPR) in Frankreich beteiligen. Total wolle nicht nur Finanzpartner sein, sondern strebe eine "bedeutende Beteiligung in zweistelliger Höhe" an, sagte Konzernchef Christophe de Margerie der Wirtschaftszeitung "Les Echos" vom Montag.
Frankreich will zweiten EPR-Atommeiler bauen
Frankreich hat den Bau eines zweiten hochmodernen Druckwasserreaktors beschlossen. Der Atommeiler werde in der Nähe der Stadt Dieppe am Ärmelkanal gebaut, erklärte Staatschef Nicolas Sarkozy am Donnerstagabend. Die Arbeiten für den Europäischen Druckwasserreaktor (EPR) am Standort Penly sollen in drei Jahren beginnen.